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Alt 17.07.07, 20:36
absolut absolut ist offline
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Idee Was gegen Einstein spricht

In Wirklichkeit, bzw. in Wahrheit, kein Michelson-Morley-Experiment hat jemals die "Konstanz der Lichtgeschwindigkeit" bewiesen! Das Ergebnis solcher Versuche war, ist und bleibt durchaus umstritten.
Die aufwendigsten (von Dayton Miller durchgeführten) Kontrollversuche zeigten über eine offenbar mit der Bewegungsrichtung (der Erde) leicht veränderliche Lichtgeschwindigkeit einen zwar schwachen, aber eindeutigen Ätherwind an. Michelson selbst blieb Zeit seines Lebens Anhänger der Äthertheorie und regte auch den Assistenten der Curies, Georges Sagnac, zu neuen, erfolgreichen Nachweisversuchen an. In der ganzen etablierten Physik-Literatur geht einzig das Grimsehlsche Lehrbuch darauf ein.
Philipp Lenard, Ludwig Zehnder und andere zu ihrer Zeit berühmte Physiker erklärten die schwache Ausprägung des MM-Effekts damit, dass jeder Körper, insbesondere jeder Planet, mit dem Gravitationsfeld zugleich eine eigene Ätheratmosphäre mit sich durch den Weltraum zieht. Demnach ist aus dem MM-Versuch im wesentlichen eine relative Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu folgern, mit der irdischen Ätheratmosphäre als Bezugssystem.

Meine eigene Anmerkung: Zwar wird diese Auslegung von der Aberration der Sternenlichter scheinbar widerlegt, doch die Radialgeschwindigkeit der "irdischen" Lichter könnte doch verändert werden, auch aufgrund anderer noch unbekannten Effekte, wie beispielsweise die lokale Veränderung der Äthereigenschaften infolge der Bewegung des Gravitationsfeldes (der Erde) hindurch! Und dies erscheint ja glaubwürdiger, vernünftiger als die mathematisch hergezauberten "Zeitdilatation" und "Raumkontraktion"...

In Wirklichkeit, bzw. in Wahrheit, kein Michelson-Morley-Experiment wurde zum Ausgangspunkt der Relativitätstheorie. Weder die konsequent durchgehaltene korpuskulare Auffassung des Lichts noch die konventionelle Wellenauffassung führt zu widerspruchsloser Entwicklung der RT aus dem MM-Versuch.
In korpuskularer Interpretation wird das von den Relativitätstheoretikern behauptete Null-Resultat des MM-Experiments zur Selbstverständlichkeit (Pagels 1995); und die RT ist zur Erklärung genauso überflüssig wie der Äther.
In der Wellen-Auslegung des MM-Versuchs muss der doch eigentlich abgelehnte Äther vorausgesetzt werden; die Lorentz-Längentransformation fordert von der MM-Apparatur gar das Durchtauchen eines (nicht mitgeführten) Ätherozeans! Der MM-Experiment führt also wahlweise zu Überflüssigkeit oder Selbstwiderspruch der RT.
Eine dritte Auslegungsmöglichkeit des MM-Versuchs ist aber erkenntnismethodisch nicht angepackt worden. Er kann deshalb nicht als Ausgangspunkt der RT angesehen werden.
In der Einsteinschen Originalarbeit wird das MM-Experiment übrigens überhaupt nicht erwähnt...
Auch hartgesottene Relativitätstheoretiker, wie z.B. der Naturphilosoph Gereon Wolters, geben inzwischen zu, dass der MM-Versuch eher als (vom Planckschen Kreis eingeführte?) "Lehrbuchtradition" denn als Grundlage der RT zu verstehen ist...

Quelle: "Was gegen Einstein spricht" von StudR. Peter Rösch in "raum & zeit" 93/98
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