Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 08.02.10, 05:18
Benutzerbild von Uranor
Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 2.428
Standard AW: Wie kann nichts trotzdem was sein

Zitat:
Zitat von cadrim Beitrag anzeigen
Was aber noch lange nicht heisst, dass es einen freien Willen gibt?
Die Kausalität mag je Situation in der starken (gut berechenbaren) oder in der schwachen (nicht mehr vorhersagbaren) Form vorliegen. Doch Kausalität als solche wird ausschließlich beobachtet. Z.B. endet(e bisher ) eine Oszillation niemals vor einem OT, um dann in Richtung des nun noch nicht erreichten, nahen OT wieder anzulaufen. So wäre das Akausal. Eine Aktion würde erfolgen, bevor die Energie dafür zur Verfügung steht. Das wird nicht beobachtet. Die Erhaltungssätze gelten ehern, kausale Abläufe sind nicht umkehrbar.

Formal kann mein Wille also nicht frei sein. Die Energie, die Willensabsicht überhaupt zu haben, ist definitiv Voraussetzung bereits für das grundsätzliche Vorhandensein des Willens.

So setzt sich die Latte fort. In Untersuchungen wurde erkannt, dass 50% der Orientierung, des Wesens mitgegeben sind. Die Entwicklung verläuft eingebettet in Situationsfolgen. Kann ich die Einbettung, die Begegnungen frei variieren? Zumindest mich lehrt die Erfahrung das "nein". Sind meine Begegnungen nicht frei, wird sich auch meine Reaktions-Gewohnheit nicht frei entwickeln können.

Gefangen in mir selbst? Gesteuert von Aliens und Psychologen/Psychiatern?

Ich fühle, also bin ich. Was ich fühle, ist (offenbar unbrechbares) Urvertrauen, Kraft, Stolz, solider Bestandteil der Natur zu sein, mit Situationen so umgehen zu können, wie ich das für richtig halte. Ich verspüre jetzt vielleicht Hunger und Durst, kann mich aber unabhängig davon an Lula erinern, kann mich dafür entscheiden, jetzt oder halt nach dem Futtern ein kleines, wichtiges Stück Gemeinsamkeit mit ihr zu teilen.

Jau, ich bin frei, auch wenn das formal betrachtet reine Fata Morgana ist. Ich empfinde, also bin ich.

Gruß Uranor
__________________
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man sollte auch fähig sein, sie auszudrücken.
Mit Zitat antworten