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Alt 09.02.10, 20:50
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Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Der freie Wille

Ja, man hätte es gern... Was hätte man gern? Was bedeutet im Zusammenhang Freiheit? Aus der Hirnforschung habe ich gelesen, unser Hirn ist so komplex, dass es zu Fehlern neigt. Das erst ermöglichst im Unterschied zur Maschine assoziatives Denken.

Ja gut. Zufall, fehlerhaft, assoziativ, das sind alles keine Kriterien für Freiheit. Was erwarte ich, wenn ich sage, ich mag oder kann freie Entscheidungen treffen?... Das geht doch gar nicht. Ich will es auch nicht, wenn ich noch mal genauer drüber nachdenke.

Jo, ich habe meinen Charakter, mein Weltbild. Klar, gestern neulich war mir die Laus über die Leber gelaufen. Normal gebe ich mich leger vornehm, dort hätte ich auf eine dumme Bemerkung kraddelig reagiert... Sieste? Ich bin frei. Ich muss keinem starren Schema hinterher leben, bekomme von Alien nix eingeflüstert, kann bezogen auf meine momentane Laune agieren. Will ich was anderes können?

Ergo, so frei, wie ich sein will, bin ich. Es schadet dabei gar nicht, dass mein Charakter bereits ab Geburt zu 50% geprägt war. Will ich aus meiner Mentalität raus? ... Nöö, nicht wirklich. Passt mir miene Mentalität nicht, dann will ich doch genau die ändern. Falls es gelingt, wird das viel effektiver sein, als mich mit dem Willen drüber weg zu setzen... und dann nur verkrampft aber nicht frei zu sein.

Also genau betrachtet ist alles im Lot, so wie es ist. Absolute, totale Freiheit ist allenfalls ein Hirngespinst, das allerdings gar niemand haben wollte.

Gruß Uranor
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Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man sollte auch fähig sein, sie auszudrücken.
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