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Alt 19.03.10, 09:41
future06 future06 ist offline
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Registriert seit: 11.01.2010
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Standard AW: Der freie Wille

Zitat:
Zitat von zara.t. Beitrag anzeigen
Die gegenwärtige Quantentheorie enthält nichts, das als Wille interpretiert werden könnte.
...
In einer klassischen Welt wäre freier Wille unmöglich. Er müßte die grundlegenden Naturgesetze verletzen (Kausalität, Energieerhaltung...)
OK, so sehe ich das auch und so sehen es auch die Vertreter der monoistischen Neurobiologen, die davon ausgehen, dass Bewußtseinszustände durch irgendwelche noch ungeklärten physikalischen Vorgänge im Gehirn erzeugt werden, wobei diese Mechanismem durch Evolutionprozesse entstanden sind. Und genau hier ergibt sich doch ein Widerspruch, weil diese Bewußtseinszustände (d.h. Wahrnehmungs/Erlebenszustände) keine Wirkung auf die erzeugenden physikalischen Zustände ausüben können (genau das bezeichnet man ja als "freier Wille" - der s.o. ausgeschlossen wird).

Wenn keine Wirkung von Bewußtsseinszuständen auf die physikalischen Gehirnzustände möglich ist, kann die Evolution auch nicht für eine Abstimmung dieser Zustände sorgen. Diese Abstimmung liegt aber vor. Warum nehmen wir z.B. nur die wichtigen Körperzustände wahr und warum nehmen wir sie quasi synchronisiert mit den physikalischen Zuständen wahr. Z.B. die Schmerzwahrnehmung. Sie ist aus Sicht des physikalischen Gehirn ein negativer Zustand, repräsentiert durch komplexe Signalmuster der Neuronen. Die bewußte Wahrnehmung ist ebenfalls negativ und passt genau zum physikalischen Zustand. Aber wie soll diese Abstimmung durch die biologische Evolution erfolgt sein? Dazu müsste es eine Rückwirkung von den Bewußtseinszuständen auf die physikalischen Zustände geben. Und genau das ist ja ausgeschlossen. Denn sonst hätten wir wieder den freien Willen, der aber nicht zum Materialismus/Physikalismus passt, auf dem wiederum die Evolutionstheorie aufsetzt. Also ein Widerspruch in sich?
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