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Alt 25.01.10, 18:55
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Woher Energie für Inflation

Hi Uranor,

ob ich Deinen aufgeworfenen Fragen näher komme, weiß ich nicht, versuche es aber mal.

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Welcher Prozess, welche Energie könnte die Inflation ausgelöst haben? Aus welchem Anlass kam sie dann ausgerechnet zu dem benötigten Zeitpunkt zur Ruhe? Bede Fragen bestehen grundsätzlich. Wurde je zumindest eine hypozhetische Antwort versucht?
So gut die Inflation einige kosmologische Befunde erklärt, so nebelhaft ist das Postulat des falschen Vakuums. Die Physik dahinter ist weitgehend unverstanden. Ohne Energie keine Inflation, also muß man einen passenden Anfangszustand annehmen. Der Zerfall dieses Vakuums lieferte die Energie für die Inflation. Diese war nach 10^-32 s beendet und das Universum um den Faktor 10^30 aufgebläht. Aus einem mikroskopisch kleinen Bereich (Günther Hasinger spricht von Nadelspitze im Vergleich zu einer Galaxie) dieser Pampelmuse entwickelte sich dann das heute sichtbare Universum.
Was beendete die Inflation? Ich gehe davon aus, daß die Energie einfach aufgebraucht war. Was dann folgte war "normale" Expansion des Raumes mit den darin enthaltenen Elementarteilchen.

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Und interessant, stillschweigend muss doch gerade die Thermodynamik für wirklich alles herhalten. Bis zu 380.000 Jahre nach dem Urdonner hätte sich Alles, also nach gültiger Vorstellung die gesamte Natur!!! im Thermischen Gleichgewicht befunden, http://de.wikipedia.org/wiki/Hintergrundstrahlung. Die inflationäre Phase soll aber innerhalb der Planckzeit direkt nach dem Urdonner eingesetzt haben http://de.wikipedia.org/wiki/Inflati...4res_Universum.
Was bei Wiki steht, ist richtig, Strahlung und Materie standen die vorausgegangenen 380000 Jahre im thermischen Gleichgewicht. Was nicht dabei steht (ich müßte es überlesen haben) ist, daß die Wechselwirkungshorizonte klein waren. Weit entfernte Gebiete können sich nicht im Gleichgewicht befunden haben. Denn, wie man sicht leicht überlegen kann, betrug die Ausdehnung zu diesem Zeitpunkt schon einige zig Millionen Lichtjahre. Es waren aber erst 380000 Jahre vergangen!

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Gut, ich habe keine Probleme mit dem optischen Horizont (14 MDR LJ). Er ergibt sich auf der beschleunigten Expansion. c wird niemals überschritten, bleibt für ponderable Massen ehern unerreichbar.
Galaxien jenseits des Horizonts entfernen sich mit Geschwindigkeiten >c. Ist kein Widerspruch zur SRT.

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Was meinen Horizont überschreitet, kann mit mir nie wieder wechselwirken. Die Signale laufen mit c, werden auf ihrem langen Weg expansions-rotverschoben, bleibt hinter dem davon-expandierenden Ziel immer weiter zurück. Was uns beiden noch ein Weilchen bleibt, sind Muster in der noch erkennbaren fernen Hintergrundstrahlung. Mehr nicht. Das ist definitiv.
Nur zur Sicherheit. Diese Muster stammen nicht von Galaxien, sondern von winzigen Dichteschwankungen, aus denen sich später Galaxien entwickelten.

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Was muss also grundsätzlich für oder gegen eine inflationäre Phase sprechen? Nun, wenn sich etwas lausige 2 cm von mit entfernt befindet, wird es für mich schlagartig, also sofort nicht mehr existieren, wenn genau jetzt die Inflation einsetzt. Ich bin sofort nur ich, der inertiale Punkt. Sonst gibt es nichts, definitiv nichts. Keinerlei WW ist von nun an mehr möglich. Meinen Impuls aus der Thermodynamik habe ich? Alle inertialen Punkte haben ihren quasi Ur-Impuls. Ein Stoppen der Inflation kann nur... durch einen gegenlaufenden Aufprall möglich sein. Der Schauplatz "Weltall" hat nie bestanden, wird nie bestehen.

Fazit: Thermodynamik (der von mir aus auch eine dark Kraft), welche eine Inflation ermöglicht, kann definitiv keinen Kosmos begründen. Da unser Kosmos als gemeinsamer Erfahrungsraum besteht, muss er unumgänglich nichtinflationär begonnen haben.

Bitte findet und benennt meinen Denkfehler.
Bis zum Ende der Inflation war der Zustand des thermischen Gleichgewichts "eingefroren". Danach aber begann um jedes Teichen ein Wechselwirkungshorizont (mir fällt im Moment nichts besseres ein) zu wachsen. Es ist also keineswegs so, daß alle Teilchen separiert blieben. Vielleicht trifft das Deine Frage.

Dies alles stammt aus einer Mischung von gelesen und zusammen gereimt. Also keine Gewähr. Zg, falls Du hier mitliest, Anmerkungen und Kritik sind willkommen,

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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