Zitat:
Zitat von Hawkwind
Ich sage doch gar nicht, dass man das nicht kann - ich tue es ja selbst.
Ich denke ja nur laut und unausgegoren über die Formulierung "die Wellenfunktion spiegelt unser Wissen wider".
Wer ist "unser"?
A misst den Ort eines Elektrons und B nicht: für A reduziert sich die Wellenfunktion nun als Folge der Messung auf einen Orts-Eigenzustand (ein scharfes Wellenpaket um den gemessenen Ort herum) weil er nun mehr weiss als B, für B aber nicht (da bleibt die Wellenfunktion eine breite Glocke z.B.).
Man kann nun folgern, wenn A unmittelbar nach dieser Messung eine 2. durchführt, so wird er mit 100%iger Wahrscheinlichkeit wiederum den bereits gemessenen Ort finden (mal vorausgesetzt die Wfkt "zerfließt" nicht so schnell), während die Vorhersage für dieselbe Messung eine andere ist, wenn B sie durchführt, denn er hat dieses Wissen nicht.
Ich finde das schon irgendwie paradox, denn wir haben nun unterschiedliche Vorhersagen -je nachdem, wer misst. Ich finde die Formulierung "unser Wissen" deshalb nicht ganz unproblematisch. Es ist doch weniger unser Wissen, welches die Wfkt kollabieren lässt als vielmehr die Interaktion mit dem Messgerät - wurscht, ob gerade jemand seine Wissen vermehrt, indem er draufschaut.
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Ich habe bisher "unser Wissen" auf die Wahrscheinlichkeitsaussage der Wellenfunktion bezogen, nicht auf den einzelnen Meßprozess. Bei gleicher Anordnung führt die Messung eines Ensembles zum gleichen Ergebnis. Ob jemand und wer die Entstehung des Interferenzbildes betrachtet, spielt keine Rolle.
Die Wellenfunktion schweigt sich über den Ort des einzelnen Punktes aus. Über den gibt's kein Wissen. Deshalb scheint mir die Deutung, die Wellenfunktion würde mit dem Meßgerät interagieren, ziemlich weit hergeholt. Falls das so ist, erledigt sich ihr Kollaps von selbst.
Sehe ich das zu einfach?