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Alt 19.03.10, 01:54
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Der Zufall in der Physik

Hi SCR
Vielen Dank fuer die Darstellungen. Mit dem Bild fuer Elektronen bin ich einverstanden. Man koennte noch sagen, dass wenn man am Detektor das Elektron nicht misst es sinnigerweise den Spalt nicht passiert.( Oder die Wahrscheinlichkeit dafuer stark vermindert wird)
Die Welle kollabiert an dieser Stelle auf den Wert 0. Es ist so als ob der Spalt zu ist. Keine Interferenz. Und damit bleibt lediglich die umnormierte Wahrscheinlichkeitswelle am anderen Spalt. Damit ist schon besiegelt, dass in einer Teichenvorstellung es diesen Weg nimmt. So stelle ich mir dies vor. In dem Fall vielleicht auch eine Informationsfrage aehnlich wie beim Ziegenspiel.

Vergleich Ziegenproblem :
http://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenproblem
Die Messung entspricht dem Oeffnen der Tuer fuer einen Kandidaten (Beobachter). Damit erhaelt der Kandidat Information ueber die verbleibenden Tueren. Instantan aendern sich deren Wahrscheinlichkeiten aufgrund der Spielregeln. Denn diese besagen, dass der Showmaster nur aus den verbleibenden zwei Tueren waehlt. Die des Kandidaten ist ausgeschlossen. (Damit ihre Wahrscheinlichkeit fest 1/3) Und der Showmaster weiss wo die Ziege ist und oeffnet niemals die Ziegentuer. Es bleiben zwei Tueren. Eine mit p=1/3 und die Wahrscheinlichkeit der anderen Tuer muss von 1/3 auf 2/3 erhoehen. Denn 1/3+2/3=1
Der Wechsel lohnt sich im Gegensatz zum Telephonvertragwechsel :-)
Das gibt es also schon :
Wahrscheinlichkeiten aendern sich instantan ueber Entfernungen.
Und man sieht wie unbeholfen wir bei Wahrscheinlichkeiten sind.
Aber ganz so einfach ist es beim Doppeltspalt sicherlich nicht.
Die Ziege waere wohl eine nett verpackte verborgene Variable.

Dein Photonenbild verstehe ich nicht. Warum sollte dies anders sein wie bei den Elektronen ? Um eine Zeitlosigkeit des Photons musst du dich auch nicht extra Bemuehen. Die Zeit tickt da unten wohl soundso anders wie im Makrokosmos. Damit meine ich nur das Ticken, nicht die Dimension Zeit selbst. Die Entropie legt den Zeitpfeil fest. Wie, das weiss man nicht.Das Ticken scheint relativ wie du an anderer Stelle schon vermutetest. Und Zeilinger hat in Versuchen bereits gezeigt von was die Dekohaerenz anscheinend abhaengig ist. Von der Temperatur T und der Masse m. Relativ im Sinne dieser beiden Groessen. Von der Masse m kennen wir das bereits. Bleibt T.
Und T ist eine Funktion der inneren Entropie.
Ich muss EMIs Beitrag dazu nochmals unbedingt lesen.

Mit dem Entscheidungsbaum meinte ich etwas anderes. Dein Bild ist nur ein Zweig davon. Bei einer iterativen Betrachtung ist jeder Zustandsuebergang eine neue Ebene und so ergibt sich der Baum.
Und zufaelligerweise passt diese Ueberlegung tatsaechlich zur Entropie. Denn diese passt rein Formal zum Shannonschen Informationsgehalt. Und dieser laesst sich ueber einen Binaerbaum darstellen.
Ich weiss aber immer noch nicht was diese binaeren Entscheidungen sind. (Muessen nicht binaer sein) Imdeterminierten Markokosmos gibt es so etwas nicht. y=plus/minus Wurzel (x). Nur eine Welle kann beide Loesungen waehlen. Kein Teilchen.
Und kommt die Mehrdeutigkeit tatsaechlich von einer inversen Iterationsfunktion ? Warum invers ? Laeuft die Zeit da rueckwaerts ? Gibt es ueberall nichtbijektive Funktionen wie Wurzel() ? Das waere ungewoehnlich. Zwingend notwendig ist die nichtbijektive WW mit anderen Teilchen. In irgendeiner Form.
Zu einem zeitinveranten System koennte man tatsaechlich eine Spiegelwelt konstruieren mit inversen Naturgesetzen. Dann wuerde die Zeit rueckwaerts laufen :-)

Und der Witz ist. Wir selbst laufen tatsaechlich durch zwei Zeitpfeile.
Den globalen Zeitpfeil legt die globale Entropieaenderung fest.
Aber lokal tippen wir fleissig Texte, raeumen die Wohnung auf, bauen Haueser und Staedte. Vermehren LOKAL die Negentropie (Ordnung) statt die Entropie (Unordnung). Das geht nur im thermodynamischen Nichtgleichgewicht. Ueber Energiezufuhr, Z.B. EM Energie der Sonne. Dieser negative Zeitbeitrag (Negentropie) ist aber so laecherlich klein, dass wir nur eine Zeit wahrnehmen. Tja, jeden Tag werden wir aelter :-) Und bremst die Negentropie in der Kindheit noch die Entropiezeit, mit zunehmendem Alter scheint die Zeit immer mehr zu rasen. Wenn man ehrlich ist. Das ist bereits ein Zeichen des Zerfalls :-)
Viel Essen (m) und heiss baden (T) wirkt dem entgegen :-)
(Oder nur auf einem Stuhl sitzen und warten. Dann vergeht die Zeit scheinbar langsam )

Nur wo steckt die Negentropie, die Ordnungsinformation ?
(Negentropie und globale Entropie waeren zwei paar Stiefel)
Wie soll ein isoliertes Teilchen etwas ueber eine globalen Entropie kennen ? Ueber den Zustand des ganzen Universums ? Das kann doch gar keine Rolle spielen. ImMikrokosmos jedenfalls nicht.
Man koennte die Negentropie in eine zusaetzliche Dimension verpacken. Eine zweite Zeit, senkrecht zum Minkowskiraum.
Und immer wenn das Teilchen eine Entscheidung "trifft" aendert sich ueber deren Zustand etwas.
So etwas wie eine VWI als Negentropie Imformationsspeicher.
So ist das in etwa auch bei Heim. Auch bei E. Rauscher.
Die Dekohaerenz basiert darauf, dass das Teilchen Entscheidungen trifft. Herr Zufall hilft dabei. Dass es einen binaeren Entscheidungsbaum durchlauft. Und erst in einem (thermodynamischen / informativen) Gleichgewicht hoert dies auf. Dann ist die Undeterminiertheit weg, so dass nur noch determinierte Wege moeglich sind. Oder lauwarme Suppe wie beim Universum Waermetod. Alle Teilchen zu weit entfernt, isoliert. Keine Entscheidung. Dagegen hat aber die Gravitation etwas. Ich meine so laeuft das nicht.

Aber halt. Unter Energiezufuhr (Nichtgleichgewicht) entstehen z.B. diese Bernardzellen. Und nicht zu vergessen Lebewesen und der ganze Kram. Da geht das Informationsspiel dann auf immer hoeherer Ebene ueber Selbstorganisation immer weiter.
Klingt merkwuerdig, aber das Modell koennte passen. Zeilingers Information ist nichts weiter als die neue Dimension Negentropie. Bei Zeilinger wird die Information abstrakt in der Luft schweben muessen. Die Negentropie waere physikalisch.

Zitat:
.. und "wahrscheinlichkeitstolerant" sehe ich mich deshalb, weil ich mir meiner Rolle eines "3D-Flatlanders" (+ Zeitdimension) bewußt bin:
Sehe ich auch so. Aber kann auch alles ganz anders sein :-)
ciao

Ge?ndert von richy (19.03.10 um 02:37 Uhr)
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