Einzelnen Beitrag anzeigen
  #37  
Alt 27.06.21, 10:07
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.427
Standard AW: Trump, der erste Quantenpräsident

Zitat:
Zitat von Mirko Buschhorn Beitrag anzeigen
Im Grunde ist Volltrottel noch ein eher milder Begriff. Worum es in Wirklichkeit geht ist fahrlässige Tötung.
[...]
Fahrlässige Tötung auch wegen des Coronavirus. Auch da halten seine Anhänger und er sich für schlauer als 99% der weltweiten Virologen und Pandemieexperten. Statt der 600.000 Toten in den USA gäbe es nur 400.000. Von den überlebenden schweren Fällen in den Intensivstationen, die nicht hätten sein müssen, ganz zu schweigen. Trump war eine furchtbare Katastrophe für die USA und die Welt. Ein Albtraum.
Die ganze Welt hat in China gesehen, wie's funktioniert. Ein paar Monate strenge Regulierung, und ein Land mit über einer Milliarde Einwohnern kam mit wenigen Tausend Toten davon.

Die europäischen Führer haben das nicht beherzigt, falsche Prioritäten gesetzt und auf die falschen Experten gehört. Meinungsmacher haben bewusst Chinas Maßnahmen diskreditiert und den Tod von Hunderttauenden in Kauf genommen, um ihre Vorstellungen von Konsum- und Partyfreiheit durchzusetzen. Bis jetzt sind an diesen Fehlentscheidungen über 700000 Menschen gestorben, und täglich werden es mehr.

Macron, Johnson, Conte und Merkel haben sich der hunderttausendfachen fahlässigen Tötung schuldig gemacht, und mit ihnen diejenigen, die diese verantwotungslosen Populisten ins Amt gewählt und ihr komplett unzulängliches "Krisenmanagement" auch noch unterstützt haben. Persönlichkeitsstörungen kann man ihnen nicht als mildernde Umstände anrechnen, sie sind voll verantwortlich für jeden einzelnen Tod, der durch ihre Inkompetenz und ideologisch bedingte Verantwortungslosigkeit herbeigeführt wurde.
Mit den Wählern dieser Leute haba ich ein großes Problem. Sicher sind Teile Opfer von Medien wie ZDF und den ganzen Internet-Filterblasen. Trotzdem. Diese 80 Millionen machen mich weiter fassungslos und wütend. Kaum vorstellbar, wenn sie diese Leute das nächste Mal wieder wählen.


Muss ich noch dicker auftragen, bis du es bemerkst? Europas Führer haben tatsächlich 700000 Tote auf dem Gewissen, es wäre anders gegangen. So ist das nun mal, wenn man etwas zu entscheiden hat. Jede wichtige Entscheidung führt dazu, dass Menschen sterben, auch wenn man sich noch so moralisch überlegen fühlt. Man hat die Freiheitsrechte der Menschen berücksichtigt, man hat das Ausmaß der Pandemie vielleicht nicht richtig eingeschätzt, und man hat sicher viele Fehler gemacht, weil man keine Erfahrung mit der Bekämpfung einer Pandemie hatte. Im Nachhinein sich hinzustellen und die Leute, die diese Entscheidungen treffen mussten, persönlich der fahrlässigen Tötung anzuklagen (und ihre Wähler noch dazu, wenn man den Unterton deines Beitrags ernst nimmt), ist einfach daneben.

Damit wir uns richtig verstehen: Ich persönlich halte Trumps Klimapolitik für falsch, und sein Corona-Mangement auch. Darum geht es gar nicht.
Es ist das Wesen einer Demokratie, dass Leute unterschiedliche Meinungen haben und auch Fehler machen. Keiner hat die Wahrheit für sich gepachtet, und wie dir das Corona-Beispiel hoffentlich klargemacht hat: Auch Experten irren sich, und zudem übergehen Politiker Experten, weil sie auch andere Dinge (wie z.B. eben individuelle Freiheit oder einen drohenden Wirtschaftskollaps) berücksichtigen. Das ist ihr Job. Und dann passieren Dinge, und hinterher ist man vielleicht schlauer.

Was die Demokratie kaputt macht ist, wenn man sie nicht lebt. Wenn man andere Meinungen nicht respektiert, obwohl man dagegen ist, sondern sie als unzulässig oder gar strafbar ansieht. Wenn man sich über die Spielregeln erhebt, weil man für sich die absolute moralische Überlegenheit pachtet. So wie Trump, als er seine Wahlniederlage nicht anerkennen wollte, oder so wie die Proponenten der Cancel Culture.
Wenn man sich in der Position findet, dass man die Hälfte des Wahlvolks überhaupt nicht verstehen kann und das eigene Weltbild als einzige Erklärung anbietet, dass das Volltrottel sind, dann ist es an der Zeit, mal auf die anderen zuzugehen und zu versuchen, sie zu verstehen. Mal anhören, was sie denken, und warum. Und nicht nur ihr, sondern auch sein eigenes Weltbild zu hinterfragen. Vielleicht findet man sogar die falschen Annahmen, die die anderen zu ihren "falschen" Meinungen führen. Dann hat man wenigstens Verständns gewonnen, auch wenn der Dissens bleibt. Und noch schöner im Sinne eines aufklärerischen Geistes ist es, wenn man für sich selbst etwas dazulernt und falsche Annahmen überwinden kann.
Und genau diese Möglichkeit gibt uns die Demokratie, indem sie Meinungsvielfalt schützt.

Ge?ndert von Ich (27.06.21 um 10:31 Uhr)
Mit Zitat antworten