Einzelnen Beitrag anzeigen
  #46  
Alt 13.05.12, 18:30
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
Ort: Nürnberg
Beitr?ge: 2.105
Standard AW: SCR - Quantentheorie und Wahrheitskriterien

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
der für mich erhellenste Hinweis kam von Bauhof. Dadurch wird klar, dass die Differenz zwischen SRT und LET nur bestimmte Annahmen betrifft.
Hallo Roko,

so einfach sehe ich das nicht, dass, dass die Differenz zwischen SRT und LET nur bestimmte Annahmen betrifft und weil sie letzten Endes in den Voraussagen gleichwertig sei. Es wird diejenige Theorie bevorzugt, die möglichst keine oder möglichst wenige unüberprüfbare Annahmen enthält. Die Annahmen von Einsteins SRT sind überprüfbar, die Annahme des Lorentzianischen absolut ruhenden Äthers ist nicht überprüfbar.

Somit ist die Differenz zwischen SRT und LET von grundlegender wissenschaftstheoretischer Bedeutung. Max Born äußert sich zu diesem Thema in [1] auf Seite 193 wie folgt:

Zitat:
Wie schon erwähnt, haben LORENTZ und POINCARE dabei Erfolg gehabt, indem sie sorgfältig die Eigenschaften der Maxwellschen Gleichungen untersucht haben. Sie waren im Besitz des größten Teiles der mathematischen Theorie. LORENTZ jedoch war so seiner Annahme des absolut ruhenden Äthers verhaftet, dass er nicht die physikalische Bedeutung erkannte, die in den unendlich vielen gleichberechtigten Bezugssystemen liegt, deren Existenz er bewiesen hatte. Er glaubte weiter, dass eines von ihnen den ruhenden Äther repräsentiere.

POINCARE ging einen Schritt weiter. Es war ihm klar, dass LORENTZ' Standpunkt unhaltbar war und dass die Gleichberechtigung der Bezugssysteme die Gültigkeit des Relativitätsprinzips bedeutete. Auch die Konsequenzen seiner Theorie waren ihm klar. Was ihm fehlte, war eine einfache, physikalische - oder sollen wir sagen philosophische - Überlegung, die die Relativitätstheorie unabhängig von ihrer Ableitung aus MAXWELLS Gleichungen durch schwierige Rechnungen macht.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Born, Max
Die Relativitätstheorie Einsteins. 6. Auflage.
Kommentiert und erweitert von Jürgen Ehlers und Markus Pössel.
Berlin 2001. ISBN=3-540-67904-9
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
Mit Zitat antworten