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Alt 27.01.10, 10:30
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Woher Energie für Inflation

Hallo EMI,

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Zitat von EMI Beitrag anzeigen
ich bin sehr skeptisch in Bezug auf die Inflationshypothese.
Meiner Meinung nach sind die bekannten Gründe für deren Annahme und die Indizien die dafür sprechen auch ohne Inflationsphase erklärbar.
Sprich, eine Inflation bedarf/braucht es nicht.
So skeptisch bin ich wiederum nicht, gebe aber zu, generell ziemlich mainsteam geprägt zu sein. Deshalb ist es ganz gut, auf andere Ideen einzugehen. Den Versuch will ich jetzt machen.


Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Es gab in der theoretischen Forschung viele Versuche inhomogene und anisotrope Modelle zu entwerfen.
Dabei kam zur allgemeinen Überraschung heraus, dass derartige Modelle ziemlich schnell auf das "Friedmann-Modell" zusteuern.
Homegenisierung und Isotropisierung sind, nach meiner Auffassung, aus der innerern Dynamik der ART heraus induzierte zwangsläufige Effekte.
Ja, vielleicht noch einfacher gesagt: Das Friedmann-Lemaitre Universum ist per se homogen und isotrop. Und wenn man sich den Mikrowellenhintergrund bei großen Skalen anschaut, kommt das ja wirklich gut hin.

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Das Friedmann-Modell sagt keineswegs eine konstante kritische Dichte vorraus.
Im Gegenteil, eine anfänglich "unendliche" Dichte nimmt in der Zeit mit der Expansion immer weiter ab.
Das wir gerade jetzt eine Dichte messen, die der kritischen Dichte sehr Nahe ist, impliziert nicht, dass es früher oder später genau so war/ist.
Die zur Zeit vorhandene "Flachheit" ist daher, für mich, keineswegs ein Grund eine Infationsphase zu postulieren.
So, hierzu habe ich abweichende Vorstellungen. Es stimmt natürlich, das F-L-Modell sagt keine Dichte voraus. Erst bei der Annahme einer Dichte, also der Wahl eines k-wertes und damit von Ω, sagt das Modell die Geometrie und die Entwicklung der Geometrie voraus.

Ein Beispiel. Nimmt man an, daß heute Ω zwischen 0,1 und 2 ist (stammt von Günter Hasinger aus "Das Schicksal des Universums"), dann hätte, wie die Rückrechnung zeigt, Ω nach dem Urknall nur um 10^-15 von 1 abweichen dürfen. Die heutigen Daten sprechen für Ω = 1 +- 0,02. Man ahnt, wie winzig die Abweichung von 1 beim Urknall dann höchstens gewesen sein darf. Größere Abweichungen führen ganz schnell zum Kollaps oder zu einer derart schnellen Expansion, daß keine Sterne entstanden wären.

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Die allgemeine Entwicklung unseres Universums, eingebettet in einem Hyperuniversum, sprich einer Hierarchie kosmischer Systeme folgt aus dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Hierbei ist aber eine Inflationsphase überhaupt nicht postulierbar, da diese (wenn es sie denn gab) nicht zu unserem thermodynamisch-isolierten Universum gehörte.
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Du meinst. Es besteht weitgehend Einigkeit, das der "Uranfang" ein hochsymmetrischer Zustand war, also ein Zustand minimaler Entropie. Weit entfernt von einem Gleichgewicht, sodaß nur irreversible Prozesse folgen können. Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann die Entropie im Laufe der Entwicklung des Universums also nur größer werden. Damit ist aber nichts über die Entstehung von Strukturen vorgegeben. Zu Sternen, Planeten, Galaxien und letztlich Leuten, die darüber nachdenken, führen die 4 Naturkräfte, nicht die Entropie. Aber möglicherweise habe ich Dich mißverstanden.
Klar ist, daß 2. Hauptsatz der Thermodynamik nichts zur Inflation sagt.

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Die Unabhängigkeit der Expansionsgeschwindigkeit von der Richtung erkläre ich mir mit einer "Art Viskosität" des Urplasmas, welche einer ungleichen Expansion entgegenwirkt.
Eine anfängliche ungleiche Expansion(des Urplasmas/Nanoplasmas) erzeugt, nach meiner Auffassung, gerade die uns bekannten Elementarteilchen(Leptonen/Quarks).
Die Bindungsenergie die sie dabei dem Thermischen-System entnehmen gleicht die "ungleiche Expansion" aus/wirkt dieser entgegen.
Dieser Abschnitt ist besonders erklärungsbedürftig. Hmm, Du postulierst eine ungleichmäßige anfängliche Expansion und glättest sie wieder mir der Erzeugung von Teilchen. Ich muß noch drüber nachsinnieren,

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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