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Alt 27.01.10, 23:00
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Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Woher Energie für Inflation

salve Timm,

"falsches Vakuum" entspringt also der *Blumensprache der Kosmologen* , mercy, ich hab beim Stöbern nix gefunden. Es wird also nur gewertet, dass es einen peak oder ein peak-Ensemble gegeben haben muss. Jau, genau so vertsehe ich das nach moderner Lesart auch.

Zitat:
Zitat von Timm
Der Urknall aus einer Singularität ist nicht mehr in.Heute zieht man sich darauf zurück, zu sagen, die Physik beginnt bei Planck (Zeit, Länge ...). Aus diesem Grund wird heftig an der Quantengravitation gearbeitet.
Bin erleichtert. Nathematisch sind Singularitäten sicher nix schlimmes. Aber physikalisch? Immer wieder bin ich quasi *erschreckt* über mitunter knallhart esiterisch anmutende Relikte. Mitunter warte ich auch über Jahre ab, verfolge nichts mit, bis dann vielleicht einiger *Blödsinn* aufgelöst werden konnte.

Zitat:
Zitat von Timm
Da könnte ein Mißverständnis vorliegen. Die Galaxien bewegen sich beschleunigt von uns weg (man kann eine beliebige Galaxie herauspicken, von ihr aus gesehen bewegen sich alle anderen beschleunigt weg), weil der Raum expandiert. Man kann sich das mit der Luftballon Analogie klarmachen. Alle Punkte entfernen sich voneinander, wenn er aufgeblasen wird.
Genau das. Also kein Missverständnis.

Zitat:
Zitat von Timm
Die Galaxien ruhen im Raum (bis auf kleine lokale Bewegungen) und haben deshalb keinen Impuls.
Hier gehe ich nicht konform. Ich "sehe", dass es den *Raum* als solchen absolut nicht gibt. Wir können gem. Unvollständigkeitssatz (Kurt Gödel) nicht wissen, was ist. Erfahrbar sind Bezüge. Bezugssituation vermittelt uns die subjektive Vorstellung von *Raum*.

Was vorgeht, versuche ich derzeit defakto als Folgen aus Thermodynamik zu vertsehen. Thermisch strahlen alle Objekte mit Temp > 0°K gegeneinander. Ein *Außen* gibt es gravitativ geodätisch nicht. Also ändern sich im thermischen Druck auch keine Bezüge, keine Entfernungen.

Denn jedes Objekt erfährt seine thermischen Bezüge rundum. Es hat rundum Impuls, der sich gegenseitig aufhebt. Nur über kosmische Großentfernungen verbleibt ein Überhang, auf dem sich sogar der Raum unseres Kosmos erweitert.

Intuitiv ist mir der Vorgang völlig einleuchtend. Gravitativ versus Beharrung besteht eherne Ballance. Thermischer Druck stört die Ballance. Die thermische Gesamtenergie übt den Luftballon-Effekt aus.

Interessant: Die flacher werdende Raum-Situation kann dem sich ausdünnenden thermischen Druck immer weniger standhalten. Thermodruck siegt über die gravitative Situation. Und genau so muss das erwartet werden. Ich habe offenbar keine Probleme damit.

Werte ich das nur so, also vielleicht subjektiv falsch aus, oder ist es defakto so?

Zitat:
Zitat von Timm
Mit Deinem Impuls stehe ich auf Kriegsfuß. Es existierten Teilchen, zwischen denen sich der Raum ausgedehnt hat. Abgesehen von QM-Gezitter gab es keine Geschwindigkeiten.
Noch mal konkret:
. Ist Raum etwas reales?
. Resultiert "Raum" auf der Bezüge-Situation?

Wenn sich Raum ausdehnt, erfolgt das doch offenbar auf der gesamten veränderten Signal-Situation, auf veränderter Messsituation. Die einzelnen Objektentfernungen vergrößern sich. Hier folge ich dem Kausalitäts-Prinzip. Objekte senden Signale, Ursachen aus. Raum stellt indes keine Ursache bereit.

Zitat:
Zitat von Timm
Eventuell war EMI's Nanoplasma noch vorgeschaltet.
EMI ist hier enorm weit. Der olle ich kann solche Bereiche nicht bzw. noch lang nicht auflösen. Ich will aber durchaus auch die Frage nach "reiner Energie" aufwerfen. Bei einer Kernreaktion entstehen zunächst die größtmöglichen Teilchen, die schwersten Baryonen. Was nicht stabil entstand, zerfällt im Folgeschritt weiter. Die jeweils verbleibende Restenergie ermöglicht wiederum das größte konkretisierbare... bis runter zum Neutrino, der Rest wird als elMag-Strahlung ausgesandt.

Kann Energie so dicht gepackt sein, dass nicht einmal härtestes Nanoplasma konkretisieren kann?

Zitat:
Zitat von Timm
Durch die weit über lichtschnelle Expansion wurde das was im Gleichgewicht war eingefroren. Die Homogenität und Isotropie wurde auf ein 10^30 mal größeres Universum übertragen. Genau dieser zentrale Punkt spricht eben für die Inflation.
Für mich zeigt sich genau hier ein gravierender Widerspruch: Nimm an, der Raum expandiert, die Inhalte verbleiben, wo sie waren. Von wo gehen nun die Signale aus? Doch von den bestehenden Massen. Also ist weiterhin der ursprüngliche Raum relevant. Physikalisch, erfahrungs- also messtechnisch relevant ist nicht irgend ein Raum sonder ganz konkret der massen- und strahlungsbesetzte Bereich. Gäbe es weiteres, es wäre nicht kennbar.

Raum erweitert sich, wenn sich alle Bezüge voneinander entfernen. Einfaches Bild:
v AB < c
v BC < c
v AC > c
Die Erhöhung über c resultiert, weil sich eine Strecke während dem Signaldurchgang verlängert. Es gibt also sehr wohl reale Geschwindigkeiten. Allerdings addieren sie sich nicht, während alles voneinander weg strebt. Die Expansion resultiert auf raumartiger, nicht auf zeitartiger Bezugssituation.

Zitat:
Zitat von Timm
Es ist sehr viel mehr, eben diese erstaunliche Isotropie. Schau Dir das bei WMAP mal an!
Oh ja. Die gesamte optische Situation, die Strukturierung des Kosmos zeigt sich sehr isotrop. Die Hintergrundstrahlung resultiert auf dem (gesamten) Kosmos. Noch ist das so. Doch 14 MRD Jahre nach dem Urereignis wird sich die Strahlung auf das beschränken, was sich innerhalb des Horizontes befindet. Der damals propagierte Wärmetod wird nicht stattfinden.

Zitat:
Zitat von Timm
Vielleicht machst Du es Dir zu kompliziert. Inflation heißt erst mal nur, der Radius des Universums nimmt zu und die Temperatur ab.
Nun ja, Kausalitätsprinzip. Die Raumexpansion oder gar damals die Inflation ergibt sich als Folge. Mich interessiert, was als Verursacher real infrage kommen kann. "Dark Energie" = Es besteht noch hochspannender Erkundungsbedarf.

Gruß Uranor
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