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Alt 17.11.10, 19:29
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Beitr?ge: 3.061
Standard AW: Eigenzeit für äußere Schwarzschild-Metrik

Hallo zusammen,

folgende Anmerkungen meinerseits:

1. Wie oben bereits angeführt kann IMHO diese Aussage nicht für alle Beobachter gelten:
a) z.B. IMHO konkret nicht für den, der sich dem radial einfallenden Teilchen direkt gegenüber auf der anderen Seite des SL befindet.
b) Wie sieht dies für Beobachter aus, die einen Sturz von Materie in ein SL seitlich (im 90°-Winkel) beobachten? In diesem Falle bewegt sich schließlich das frei fallende Objekt nicht mit c vom Beobachter weg sondern quer zu ihm.
Ich vermisse hierzu konkretisierende Angaben in L&L -> Das bedarf IMHO zumindest der Klärung: Gilt das im Extremfall nur für "Beobachter-Teilchen-SL hintereinander auf einer Linie"?

2. Einerseits sieht der entfernte Beobachter die Bewegungen des Objekts zum EH hin sich verlangsamen - Diese Information erreicht ihn. Andererseits wird die gleichzeitige Rotverschiebung mit dem Geschwindigkeitzuwachs des Objekts bis auf Lichtgeschwindigkeit begründet - Diese Information erreicht ihn.
Den Beobachter erreichen somit widersprüchliche Informationen über den Bewegungszustands des Objekts.
Irgendwie habe ich damit ein Problem.
Frage: Müsste man die Rotverschiebung nicht eher als gravitative Rotverschiebung begründen? Das würde zur "Ruhe" am EH doch eher passen.
-> Ist IMHO jetzt nicht besonders wichtig - eher "merkwürdig".

3. Der angenommene feldfreie Beobachter. Einen solchen lässt die Schwarzschildlösung IMHO gar nicht zu. Die Schwarzschildlösung geht nach außen hin asymptotisch in die Minkowski-Metrik über - Richtig. Die Minkowski-Metrik kann aber erst im Unendlichen erreicht werden. So weit reicht aber auch die Gravitation - unendlich. Da muß der Beobachter eben noch weiter weg ...
Oder in anderen Worten: Die Schwarzschildlösung weist nur positive Krümmungen auf. Daher muß alles, was innerhalb dieser Lösung betrachtet wird, in das SL stürzen - Und damit letztendlich auch der Beobachter.
(BTW: Die Schwarzschildlösung kennt keinen kosmologischen EH)

4. Nichtsdestotrotz unter Betrachtung eines eben dann genähert feldfreien Beobachters: Dieser möge genau das beschriebene "Einfrieren" am EH beobachten. Der EH stellt nun aber die Grenzfläche zwischen innerer und äußerer Schwarzschildlösung dar. IMHO wurde ein kleiner, aber entscheidender Aspekt in der L&L-Darstellung außen vor gelassen: Sobald ein Teilchen den EH erreicht, ist seine Masse bereits dem SL zuzurechen. Folge: Der EH dehnt sich (ein klitzekleinwenig) aus - Gerade so viel, um das Teilchen zu "umfassen". Damit befindet sich das Teilchen dann auch für den äußeren Beobachter hinter dem EH und ist damit in das SL gestürzt. IMHO.

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Wieso Kausalitätsverletzung? Es sind doch zwei verschiedene Bezugssysteme. Einmal das Bezugssystem des feldfreien Beobachters mit Schwarzschildzeit und einmal das Bezugssystem des freifallenden Massenpunktes mit dessen Eigenzeit.
Im Moment noch nicht, richtig. Aber Du unterstellst damit implizit ein zeitlich unbegrenztes Universum. Ein zeitlich begrenztes Universum findet dadurch seinen Abschluss, dass alle Beobachter exakt und vollständig die gleichen Kausalitätsketten feststellen.

Ge?ndert von SCR (17.11.10 um 19:49 Uhr)
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