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Alt 12.01.19, 00:26
Niklas Niklas ist offline
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Standard AW: Gedankenexperiment Heisenberg

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Zitat von soon Beitrag anzeigen
Mit "Apparat" könnte schlicht ein Versuchsaufbau mit Doppelspalt, Detektor usw. gemeint sein.
Hm bei einem Doppelspaltversuch würde es zwar auch zu Auslöschung kommen, jedoch auch zu Verstärkung. Heisenberg spricht allerdings davon, dass in eine bestimme Richtung Auslöschung eintritt und das das Elektron deswegen nicht in diese Richtung abgegeben werden kann, also muss eigentlich destruktive Interferenz vorliegen.

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
Die fiktiven "Bestimmungsstücke" bieten die Möglichkeit nach der Emission und vor der Detektion Aussagen
zum genauen Ort des bevorstehenden Aufreffens zu machen, ohne das Interferrenzmuster zu zerstören.
Ich habe es eher so verstanden, dass Heisenberg erklären möchte, dass der Zerfall des Atoms und die damit einhergehende Abgabe des Elektrons, in eine gewisse Richtung, nicht den Kausalitätsgesetzen unterliegt. Also um zu veranschaulichen warum man VOR dem Zerfall nichts darüber aussagen kann und nicht nachdem das Elektron bereits ausgesandt wurde.

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
Die "entgegengesetzten Richtungen" verstehe ich als "unterschiedliche Richtungen".
Ja davon gehe ich auch aus, da ich mir nicht vorstellen kann wie man zwei Wellen, die zuerst in entgegengesetzter Richtung ausgesandt werden zur Interferenz bringen kann, sodass destruktive Interferenz eintritt bzw nur in eine der beiden Richtungen. Wenn man sie z.B. spiegeln würde, so würde doch durch die entgegenlaufenden Wellen eine stehende Welle enstehen, die zwar Auslöschung hervorruft allerdings auch wieder Verstärkungen der Wellenberge aufzeigen würde und das in beide Richtungen nicht nur in eine.

Ich würde daher auch davon ausgehen, dass der Apparat nur in einer gewissen Richtung aufgebaut ist und somit in einer bestimmten Richtung zu destruktiver Interferenz führt. Die Wahrscheinlichkeitswellen werden dort ausgelöscht, somit kann das Elektron nicht in diese Richtung ausgesandt werden. Wenn ich meinen Apparat also nördlich des Atoms aufbaue, so kann ich das Elektron nie hinter dem Apparat finden, also kann es auch nicht in diese Richtung abgegeben werden. Wenn ich den Versuch jetzt immer wiederholen würde, mit dem gleichen Versuchsaufbau, so würde keines der Radiumatome sein Elektron nach dem Zerfall in nördliche Richtung aussenden, da dort der Apparat zur Auslöschung führt, somit würde es dort nie detektiert werden und man könnte die Auslöschung durch Interferenz experimentell beweisen.

Würde es "Bestimmungsstücke" geben, mit denen man vor dem Zerfall Aussagen über den Weg des Elektrons machen könnte, so würde keine Wahrscheinlichkeitswelle ausgesandt werden und das Elektron würde seinen Wellencharakter verlieren. Somit würde keine Auslöschung entstehen und das Elektron könnte auch noch hinter dem Apparat detektiert werden.

Man muss auch im Hinterkopf haben, dass es diesen Apparat damals nicht gegeben haben muss, da es ein Gedankenexperiment ist. Gibt es denn heutzutage solche Apparate, die die Wellen eines Elektrons zur destruktiven Interferenz bringen können?

Den Vergleich zum "Delayed Choice Quantum Eraser Experiment" verstehe ich nicht so ganz. Hier wird doch ein Teilchen aufgespalten und in zwei verschränkte Teilchen aufgetrennt. Die Besonderheit des Experimentes ist es doch, dass das eine verschränkte Teil auf einem Detektor aufschlägt und noch gar nicht wissen kann ob es Interferenz bilden soll oder nicht, es jedoch nach Auswertung des Experiments immer das gleiche Tat wie seine Partnerteilchen, also Interferenz bilden oder eben nicht. Außergewöhnlich daran ist doch, dass das erste Teilchen scheinbar selbst nach einer Wechselwirkung mit der makroskopischen Welt noch in einer Art Überlagerungszustand ist, das Elektron in dem von Heisenberg beschriebenen Experiment jedoch nicht. Oder verstehe ich nicht ganz worauf du hinaus wolltest bzw sehe einen Zusammenhang nicht?

Ge?ndert von Niklas (12.01.19 um 00:35 Uhr)
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