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Alt 20.03.10, 20:11
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Werk Burkhard Heims

Hi Uli
Dass Heim in letzter Minute privat publiziert hat geht aus seinem Werdegang hervor.
BTW :
In den 60 er Jahren ? war Heim weitaus bekannter und in Deutschland sogar ein "Medienstar". Selbst die Klatschpresse berichtete ueber ihn. Ein nicht zu unterschaetzender Faktor. Denn was man nicht "verkaufen" kann, in welcher Form auch immer, bringt nicht viel. Siehe Nikolai Tesla.
Das Institut an dem ich gearbeitet habe, hat z.B. fast ausschliesslich sehr erfolgreich fuer die Industrie gearbeitet.
Der Heim Hype hielt damals aber nicht sehr lange.

Ich nenne mal einige Punkte fuer Heims unglueckliche Publikationsmethode :

1) Der Unfall mit Verlust der Haende, teilweise Seh- und Hoersinnverlust
2) Dadurch bedingte Aufgabe der universitaeren Tatigkeit
3) Nur moderate Unterstuetzung seitens der Industrie
4) Umfang der Aufgabe einer vereinheitlichten Feldtheorie fuer eine Einzelperson
5) Als die Zeit ueberreif fuer die Publikation war, stiess B.Heim auf ein Thema, gegen das die Erarbeitung des physikalischen Teils seiner vereinheitlichten Feldtheorie geradezu eine geistige Erholung war. (Woertgemaess aus seinem Hoerbuch)
Die aspektbezogene Logik
Dieses mathematische Thema erschien ihm wohl so interessant, dass er dafuer die Publikation "schleifen lies." Trotz Anraten von Freunden endlich zu publizieren. Die Zeit wurde knapp, man hat nur ein Leben. Vernuenftig pubilzieren oder die aspektbezogene Logig weiter erarbeiten ?
Wir kennen Heims Entscheidung. Zugunsten der Mathematik und gegen die Physik.
6) Heim hatte wohl keine Vorliebe fuer die englische Sprache, obwohl er sehr sprachbegabt war.
7) Dagegen hatte er eine Vorliebe fuer deutsch-lateinische Kunstworte, die oftmals angebracht waren, oftmals vielleicht aber auch nicht. So koennte man die Metronenrechnung in etwa mit Finiten Differenzen oder Finiten Elementenverfahren uebersetzen.
8) Er hielt sich selten an einen zusammenhaengenden mathematischen Formalismus. Ich vermute hinter Heim ein sowohl anwendungsmathematisches als auch logisches "Genie".
Beispiel :
Die DGL zum korrigierten Gravitationsgesetz :
http://home.comcast.net/~djimgraham/...equationV2.htm
Auf die Substitution fuer die Seperierbarkeit muss man erstmal kommen ! Und die Loesung ist dann impizit. (Darstellbar ueber die Lambert_W Funktion)
Haette Heim in den Elementarstrukturen der Materie jeden Rechenschritt dokumentiert wuerde das Werk nicht 900 sondern 9000 Seiten umfasen. Ohne aspektbezogene Logik !
9) Weniger geniehaft ist jedoch sein Vortrags, Dokumentationsstil.
Sicherlich den Kuensten zugeneigt fehlt ihm jedoch jedliche Faehigkeit, wie z.B. seitens Feynman, sich in das Verstaendnis des Kommunikationspartners hineinversetzen zu koennen.
Ich habe mir vor ein paar Monaten die Sammlung der kleinen Heim Schriften gekauft. Diese sind an den Laien gerichtet, umfassen auch Themen die man als populaerwissenschaftlich einstufen koennte und wenig mathematischen Formalismus enthalten. (Leider)
Aber jeder Esoterikfan wuerde kapitulieren. Absolut nix verstehen.
Es ist auch fuer mich geradezu eine Tortur zu versuchen im Vortragsstil Heims dem Thema zu folgen. Da schreibt jemand aus einer anderen Welt. In einer linearen stinklangweiligen Aneinanderreihung logischer Schluesse und physikalischer Fakten. Keinerlei Analogien, Veranschaulichungen. Ein Mathematiker traegt ein Physikbuch vor. Purer Formalismus, dazu mit lateinischen Kunstworten.
Lediglich an einer Stelle empfand ich einen kleinen Lichtblick, die Denkweise Heims wenigstens erahnen zu koennen.
Ein Abschnitt in dem er versucht den zeitlichen Verlauf von evolutionaeren Entwicklungsstufen zu erklaeren. Diese weisen charakteristische Anomalien auf. Dass dem so ist kann man in etwa folgen. Es ergibt sich somit eine anomale Funktion ueber der Zeit.
Die Funktion muss man sich vorstellen. Denn bei Heim gibt es keine Grafiken.
Olav Podszech hat versucht einiges von Heim zu visualisieren.
Meines Wissens war Heims Kommentar dazu:
"Ah, da sieht man was ich so gemacht habe."

Na gut stellen wir uns mal beispielghaft irgendeine Funktion mit speziellen Charistika vor. Die sollen sein.
f(t) steigt zunaechst schnell an , geht dann in einen linearen Verlauf ueber, steigt dann nochmals steil an und faellt dann abrupt ab.
Nur beispielhaft.
Wie wurde ein normaler Mensch, Ingenieur versuchen den Funktionsverlauf zu erklaeren ?
Er wuerde die Funktion in Abschnitte einteilen. Jeden Abschnitt ueber eine Exponentialfunktion A*exp(a*t) beschreiben. Versuchen A und a in den Abschnitten zu erklaeren. Die Funktion zweidimensional abschnittsweise zusammenzubasteln unter Beruecksichtigung der Randwerte der Abschnitte.
Wie erklaert Heim solch eine Funktion ?
Er begruendet zunaechst warum dies kein zweidimensionales Problem sein kann. Dann fuehrt er zusaetzliche Dimensionen ein. In diesem Raum fuehrt er dann irgendwelche Potentiale des Evolutionszustandes ein. Bildet Rotation, Divergenz, Gradient irgendwelcher Hilfsgroessen.
Und schwupp ... springt ein Kanninchen aus dem Hut.
Die komplette Funktion ohne irgendwelche abschnittsweise Betrachtung. Und ich wette, dass wenn man sich die Muehe machen wuerde nur dieses einfache Beispiel nachzuvollziehen und durchzurechnen. Es waere schluessig.
10) Ich meine zusammenfassend, dass Heim teilweise Eigenschaften eines Savants traegt.

Zum Verriss in Physikforen.
Die selben Kritiker wuerden sicherlich aehnliche Argumente formulieren um Nikolai Tesla zu kritisieren. Wobei sie den Wechselstrom natuerlich aus der Steckdose entnehmen.
Natuerlich sind die Maxwellgleichungen ein Segen fuer die Menschheit.
Aber auch ein Fluch. Denn wir orientieren uns nur noch daran. Was der RT und Maxwell nicht entspricht wird als Bloedsinn bewertet. Tesla war hiervon natuerlich frei.
Ueber den Aufwand bei CERN wuerde er wahrscheinlich nur mit dem Kopf schuetteln.
Teslas LHC waere sicherlich sehr viel kleiner ausgefallen.

Gruesse

Ge?ndert von richy (21.03.10 um 15:36 Uhr)
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