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Alt 05.07.11, 21:20
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Jana Jana ist offline
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Registriert seit: 05.07.2011
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Standard Das Gehirn - ein quantenmechanisches System?

Hallo!

Ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich gern ein Thema zur Diskussion stellen möchte, über das ich mir selbst schon etliche Gedanken machte.

Wie man bereits der Überschrift entnehmen kann, geht es um das komplexe menschliche Gehirn und seine Funktionen, insbesondere um die Ursache, den Ablauf und die Ausführung von willkürmotorischen Handlungen des Menschen.

Durch meine Alltagserfahrungen erlebe ich, dass ich über bewusste Willensakte ganz konkrete Bewegungen realisieren kann, zu denen ich mich Bruchteile von Sekunden zuvor bewusst entschlossen habe. Doch wie gelingt es meinen bewussten Willenskommandos, neuronale Prozesse im Hirn zu aktivieren, die anschließend elektrophysiologische Impulse zu meinen muskulären Fasern leiten, um selbige zu innervieren und auf diesem Wege zur Kontraktion zu animieren?

Aus Experimenten mit Elektroenzephalographen (EEG) und Elektromyographen (EMG) geht hervor, dass ein bewusster Willensentschluss durchschnittlich 200ms vor der ersten apparativ messbaren Muskelkontraktion der betroffenen Extremität in Erscheinung tritt. Der elektrische Nervenimpuls, welcher in dem für die Willkürmotorik zuständigen Hirnareal (Motorkortex) induziert wird, benötigt ca. 50ms, um die unteren Motoneuronen des Rückenmarks und im Anschluss die entsprechenden Muskelfasern zu erreichen, so dass das bewusste Wollen insgesamt etwa 150ms Zeit hat, eine Willküraktion im Gehirn einzuleiten. Aber wie genau sieht die Wechselbeziehung zwischen bewusstem Wollen und der Großhirnrinde in jener Phase aus?

Meines Wissens setzt jedes axonal einlaufende elektrische Signal nur mit einer äußerst geringen Wahrscheinlichkeit von 25% im motorischen Kortex eine biochemische Reaktion in Gang, welcher aber unbedingt erforderlich ist für die notwendige Impulserzeugung der oberen Motoneuronen, deren elektrische Stimulation für eine willentliche Bewegung unerlässlich ist. Ein elektrophysiologischer Nervenimpuls (Aktionspotenzial) evoziert den eben erwähnten biochemischen Prozess nach dem Alles-Oder-Nichts-Prinzip, also entweder vollständig oder gar nicht. Allerdings lässt sich niemals prognostizieren, ob und wann dies geschieht. Es kann nur eine allgemeine Wahrscheinlichkeit angegeben werden. Analog verhält es sich nach meiner Kenntnis mit der Heisenberg'schen Unschärferelation. Auch hier kann man z. B. nur Wahrscheinlichkeitsformulierungen bezüglich der Lokalität eines Teilchens anstellen, dessen Impuls man physikalisch gemessen hat. Exakt feststellen kann man den Ort jedoch in diesem Falle nicht.

Eine Idee wäre vielleicht, dass das bewusste Wollen über ein quantenmechanisches Wahrscheinlichkeitsfeld die Wahrscheinlichkeiten vieler biochemischer Emissionen am Synapsenspalt erhöht, so dass es schlussendlich zur Impulsinduktion in den oberen Motoneuronen (Betz-Zellen) kommt, die eine konkrete Tat folgen lässt.

Das war die hoffentlich einigermaßen verständlich formulierte Kurzfassung.

Danke fürs Lesen.^^

Viele Grüße

Jana
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