Thema: Vakuumenergie
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Alt 19.08.21, 11:47
kwrk kwrk ist offline
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Standard Vakuumenergie

Ich knabbere gerade ein bisschen an Frau Hossenfelders Blogeintrag zu „Vacuum Energy“, http://backreaction.blogspot.com/202...um-energy.html. Soweit ich verstanden habe, argumentiert H. (+ ähnlich andere, z.B. https://math.ucr.edu/home/baez/vacuum.html) in etwa so: das https://en.wikipedia.org/wiki/Cosmol...nstant_problem existiert eigentlich gar nicht, da die kosmologische Konstante ein empirischer Wert ist und die Vakuumenergie eine Energiedifferenz und keinen absoluten Wert darstellt. Mmn ist das ein Taschenspielertrick, denn man benötigt dann einen Effekt, der die Vakuumenergie fast! exakt kompensiert und sich im einfachsten Falle aus der ART ergibt. Baez argumentiert z.T. in dieser Richtung: „In QFT we are neglecting gravity. This means we are free to add any constant whatsoever to our definition of energy density.“ wobei ich denke, die Aufgabe wäre dann, den „gravity“-Beitrag zu berechnen und nicht einen freien Parameter aus dem Hut zu zaubern.

Bei Hossenfelder habe ich das Gefühl, sie hat eher etwas wie Renormalization im Hinterkopf, auch wenn der Begriff nicht fällt. Etwa im Sinne von obigem Wikiartikel: „The vacuum energy in quantum field theory can be set to any value by renormalization.“ Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass „any value“ möglich ist, da man eine Renormalisierung für Teilchenmassen schon durchgeführt hat und damit eigentlich Beschränkungen unterliegen sollte.
Es gibt etliche Ansätze, die Diskrepanz zwischen Λ und QFT aufzulösen, H. sieht hier ein Pseudoproblem (i.d. Kommentaren): „There is no cosmological constant problem. It's a pseudo-problem that theoreticians go on about because they can't tell physics from metaphysics.“ .
Ich kann das nur so verstehen, dass Λ die Physik repräsentiert und QFT die Metaphysik, komplexe Berechnungen, die am Ende keinen Beitrag zur Beschreibung der Realität liefern. In diesem Sinne gibt es tatsächlich kein „cosmological constant problem“ stattdessen ein „QFT problem“.
Aber ich glaube, so hat H. das nicht gemeint.

P.S. Ich habe bei ihr selbst nachgefragt, nicht so ausführlich wie hier + mein Anliegen deshalb wohl nicht richtig rübergebracht, es kam nur eine Wiederholung der Argumente des Artikels zurück.
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