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Alt 09.08.11, 20:12
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Mögliche Irrtümer und Mißverständnisse über die Quantentheorie

.... und weiter:
Zitat:
16. Linien in Feynman-Diagrammen repräsentieren Partikel.

Richtig ist vielmehr: Diese Linien symbolisieren ebene Wellen oder andere Feldmoden in bestimmten Integralen, welche S-Matrixelemente oder andere Übergangsamplituden im Sinne der unitären Schrödingergleichung darzustellen vermögen.
Zitat:
17. Zähler-Klicks, Spuren in der Wilson-Kammer, usw. sind Indizien für das Auftreten von mikroskopischen Partikeln oder Ereignissen.

Richtig ist vielmehr: Diese Phänomene lassen sich mit Hilfe von Dekohärenz als Konsequenzen einer globalen Wellenfunktion verstehen.
Zitat:
18. Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren beschreiben diskrete Ereignisse.

Richtig ist vielmehr: Diese Operatoren treten dynamisch im Hamiltonoperator auf, der eine kontinuierliche, unitäre Entwicklung zu beschreiben gestattet. Diese führt zu Superpositionen unterschiedlicher Teilchenzahlen („virtuelle“ Teilchenerzeugung). Erst deren irreversible Dekohärenz vermag das Phänomen „realer“ Teilchenerzeugung in Form scheinbar diskreter Ereignisse zu erklären.
Zitat:
19. Im Vakuum oder in anderen Grundzuständen wechselwirkender Systeme treten wegen der Unschärferelation ständig Fluktuationen, z.B. in Form virtueller Teilchen, auf.

Richtig ist vielmehr, daß Energieeigenzustände absolut statisch sind. Das Bild von zeitabhängigen Fluktuationen ist ein irreführender klassischer Hilfsbegriff, der nur dazu dient, die Nichtanwendbarkeit klassischer Begriffe, die Existenz verschränkter Zustände oder die Unbestimmtheit der Ergebnisse potentieller Messungen klassisch aber keineswegs konsistent zu umschreiben.
Zitat:
20. Quantentheorie und (allgemeine?) Relativitätstheorie sind inkompatibel.

Richtig ist vielmehr: Die Allgemeine Relativitätstheorie wurde (in ihrer erst später entwickelten Hamiltonschen Formulierung) im gleichen Sinne wie etwa die Mechanik oder die Elektrodynamik quantisiert, was auf die Wheeler-DeWitt-Gleichung führt (auch Einstein- Schrödinger-Gleichung genannt). Dabei treten allerdings neuartige (wenngleich lösbare) Interpretationsprobleme auf. Daß die Quantengravitation bei hohen Energien eine Modifikation der Theorie (etwa im Zusammenhang mit einer Vereinheitlichung aller Kräfte) zu erfordern scheint, ist kaum überraschend und kein Argument gegen ihre kanonische Niederenergienäherung, verstanden als eine „effektive Theorie“ wie die QED.
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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