Einzelnen Beitrag anzeigen
  #67  
Alt 06.02.10, 18:44
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
Ort: Weinstraße, Rheinld.Pfalz
Beitr?ge: 3.165
Standard AW: Gravitationsfeld einer bewegten Masse

Hi Jogi,

diese Deine unaufgearbeiteten Beiträge waren so weit im Hinterkopf versteckt, daß sie um ein Haar der Vergessenheit anheimgefallen wären.

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Die Vorstellung ist höchstwahrscheinlich nicht falsch, ich erwarte eben nur sehr großräumige Wellen.
Sehr lange Wellen mit sehr niedriger Amplitude.
Yepp!
Binäre Neutronensterne der Frequenz bis zu 1 kHz, λ > 300 km -> erdgebundene Teleskope.

Verschmelzung SLer < 10^-2 Hz, λ > 3*10^7 km -> das künftige Weltraum gestützte LISA Interferomter.

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Aus welcher Richtung erwartet man denn messbare Wellen?
Senkrecht zur Ebene, in der die IF-Arme angeordnet sind?
Yepp, hmm, schon wieder yepp, soviele hab' ich nur selten auf einmal. Übrigens, warte mit 'Schenkel klopf' lieber ab, bis Du zuende gelesen hast.

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Wenn der Raum gestaucht wird, dann wird doch die Zeit gedehnt, oder?
Das hiesse für das Licht, das diesen gestauchten Raum durchläuft, dass seine Laufzeit gleich bleibt. (Kürzere Strecke, aber gleichzeitig auch längere Laufzeit, das kompensiert sich doch genau aus, oder irre ich mich da?)
Wollen wir erst mal festhalten, daß die Lichtlaufzeit sehr viel kleiner als die Periode der Gravitationswelle ist.

Damit wir kein Mißverständnis haben, nochmal von Beginn an.



Wie das Wiki-Bildchen zeigt, breiten sich Gravitationswellen konzentrisch aus, realiter natürlich in drei Dimensionen. Was hier schwingt, ist die Krümmung der Raumzeit. Ein stationärer Beobachter würde also einen periodischen Verlauf der Krümmung messen. Nun haben Gravitationswellen senkrecht zur Richtung der Ausbreitung 2 transversale Freiheitsgrade, deren Phasen mit der Phase der periodischen Raumkrümmung korreliert sind.



Eben die schon vielfach beschworenen Raum-Deformationen.
Soweit sicherlich d'accor.

Was passiert, wenn der stationäre Beobachter eine Momentaufnahme macht? Er findet einen momentanen Wert der Raumkrümmung und die damit momentan korrelierende Raum-Deformation. Demnach sind beide Strecken des Interferometers, die ja senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Grav.wellen stehen, zu einem bestimmten Zeitpunkt gleicher Raumkrümmung ausgesetzt. Somit spielt Zeitdilatation keine Rolle.

Vorsicht, das Vorstehende habe ich mir zusammengereimt. Wer etwas anders weiß, möge dies bitte kundtun.

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Erst größere Interferometer, bei denen nicht mehr beide Arme von der selben Wellenphase gleichzeitig erfasst werden, haben m. E. Aussicht auf Erfolg.
Naa. (Nasal aussprechen, damit die Bedeutung klar wird, für Norddeutsche reicht vielleicht selbst das nicht).

Die erste Ellipse generiert ein charakteristisches Interferenzsignal, die im Abstand π darauffolgende ein anderes, da jetzt Stauchung und Dehnung vertauscht ist. Überschreiten die Abmessungen der Meßstrecken die halbe Wellenlänge, käme es bei beiden Strecken während einer Lichtlaufzeit zu Stauchung und Dehnung, also einer Kompensation der Effekte. Abgesehen davon sind solch gigantische Interferometer technisch nicht machbar. Die aussichtsreichste Methode, das S/N-Verhältnis zu optimieren besteht im Recycling der Meßungen. Soweit meine Überlegungen.

Nochmal, auch an Mitlesende, deckt es auf, wenn ich hier falsch argumentiere. Ich will schließlich was dazu lernen. Und das war auch mein Motiv zu diesem Forum zu stoßen.

Gruß, Timm
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
Mit Zitat antworten