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Alt 07.02.10, 06:21
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Standard AW: Parallelen zwischen em. und Gravitationswellen

Hallo Marco Polo,
Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Du machst imho den Fehler, dass du das Ganze zweidimensional siehst, aber von drei Dimensionen sprichst. Wir sprechen von einer sich kugelförmig ausbreitenden schwingenden Metrik der Raumzeit, die alsbald aufgrund deren Starrheit abgeschwächt wird.
Genau das ist, denke ich, die Kernfrage:
1. Wenn ein Neutronenstern zu einem SL kollabiert, mag das lokal kugelsymmetrische G-Wellen bewirken. Aus "weiterer Entfernung" betrachtet ändert sich aber gar nichts - Es erfolgt bei diesem Prozess schließlich keine Massenzunahme, Auf den "weit entfernten" Beobachter wirkt das gleich starke G-Feld weiterhin vom identischen punktförmigen Massezentrum aus:
Zitat:
Zitat von http://www.einstein-online.info/de/einsteiger/gravWellen/wellen-quellen/index.html

Vielversprechende Quellen sind ausserdem sogenannte Supernovae, gewaltige Sternexplosionen, bei denen unvorstellbare Energien freigesetzt und gewaltige Materiemengen ins All hinausgeschleudert werden.
2. Umkreisen sich dagegen zwei Neutronensterne, dann kann die Stärke des von ihnen verursachten G-Feld auf einen entsprechend weit entfernten Beobachter rhytmisch ändern: Stehen die Sterne aus seiner Blickrichtung hintereinander, dann bilden beide Sterne ein Massezentrum mit einem G-Feld-Maximum, stehen die Sterne aus seiner Blickrichtung weit auseinander, bilden sie zwei unterschiedliche Massezentren mit einem jeweils schwächeren G-Feld. Und diese Wirkung ist IMHO nun einmal zweidimensional: Denn von oben betrachtet sind es in diesem Fall immer zwei getrennte Massezentren, deren G-Felder sich möglicherweise wie eine Helix umeinanderwinden - Aber auf den entsprechend entfernten Beobachter ist das ein absolut konstanter Einfluss -> Ich sehe da keine Kugel-Symmetrie.
Und das würde auch solchen Beobachtungen widersprechen: http://www.astronews.com/news/artike...0804-044.shtml (Zitat: "Da die Wellen bevorzugt in eine Richtung ausgesandt werden, [...]").
3. Deiner Argumentation kann ich nur folgen, wenn ich mir das Ganze als ein "Antippen der Zentralmasse auf dem Gummituch" -> "Versetzen des Gummituchs in Schwingungen" vorstelle. Wie das wie gesagt mit nur einer Zentralmasse gehen soll weiß ich nicht. Und ich weiß auch nicht, wie das Gummituch überhaupt Schwingungen übertragen können sollte.
4. Betrachte ich mir die zwei umkreisenden Neutronensterne aus geeignetem Abstand auf dem Gummituch, bilden beide gemeinsam keine kreisförmige Mulde, sondern vielmehr eine Art länglichen Graben, der sich dreht. So wirkt auf die anderen Testkörper kurzweilig im Wechsel zuerst immer eine stärkere und dann wieder eine schwächere Krümmung (Aus entsprechend weiter Entfernung ist davon wiederum kein Unterschied zu bemerken: Dieser lokale "Graben" wirkt wie ein Massezentrum).
Auf die Realität übertragen wirkt dieser Effekt aber gerade nicht grundsätzlich dreidimensional sondern erst einmal nur zweidimensional (siehe 2.).
5. Und von diesem Bild ausgehend frage ich mich dann immer noch, ob beim Linearisieren der Feldgleichungen nicht doch fälschlicherweise die Geodäten einer euklidischen Metrik zugeführt werden, wodurch das das "Aufspreizen" der anfänglichen 2D-Welle in alle drei Dimensionen nicht korrekt dargestellt wird.
Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Danke, dass mir deinetwegen künftig Frikadellen doppelt so gut schmecken.
Das freut mich. In dem Zusammenhang kann ich bei Bedarf noch mehr sachdienliche Informationen liefern (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Separatorenfleisch, ...)

Ge?ndert von SCR (07.02.10 um 07:13 Uhr)
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