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Alt 03.08.20, 12:37
Benjamin Benjamin ist offline
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Standard AW: Zeitdilatation am Ereignishorizont

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Dem kann ich bis auf Kleinigkeiten zustimmen - oben hatte sich das anders angehört.

Zu deinem o.g. Text:

„Die Zeit wird für diesen Körper aus unserer Sicht immer langsamer vergehen ... Für uns fallen alle Körper unheimlich schnell ins SL ... Er wird einfach hineinfallen und verschwinden.“

Das „aus unserer Sicht“ und das „für uns“ ist bzgl. des allgemein verbreiteten Sprachgebrauchs irreführend. Du beschreibst in deinem langen Text ja, was du meinst, nämlich das Herausrechnen diverser Effekte, die das „für uns“ gerade ausmachen, d.h. letztlich berechnest du aus dem „für uns“ das „für den Körper“.

Dein letzter Text ist m.E. Ok, beschreibt aber eben nicht das „für uns“ im Sinne der Literatur zur ART.

Konkret:

„Daher der Eindruck, er kommt nie an. Aber er wird trotzdem immer schneller“.

Ersteres ist das „für uns“, letzteres das „für den Körper“. Letzteres folgt aber nicht in unserem Bezugsystem.
Hm... okay. Ich denke, ich kann dem zustimmen.

Einen Aspekt möchte ich aber ergänzen und an folgendem Gedankenexperiment erklären.

Sagen wir, wir sitzen in einem Bezugssystem weit entfernt vom EH und legen nun einheitliche Maßstäbe von 1 m Länge in Richtung des EH aus. Dann ist es doch so, dass wir unendlich viele dieser Maßstäbe bräuchten, um den EH zu erreichen, nicht wahr? Sprich, wir werden ihn nie erreichen. Dennoch kann man sagen, dass all diese aneinander gereihten Maßstäbe sich zu unserem Bezugssystem in Ruhe befinden. Und ein Körper, der nun ins SL fällt, und an diesen Maßstäben vorbei fliegt, wird immer schneller werden. Man kann zusätzlich bei jedem Meter noch einen Sensor anbringen, der ein Lichtsignal zu uns schickt, wenn der fallende Körper bei ihm vorbei gefallen ist. Und wir werden pro Sekunde immer mehr solcher Lichtsignale bekommen. D.h. aus "unserem Bezugssystem" (dem Bezugssystem, zu dem auch die Maßstäbe ruhen) wird der Körper tatsächlich immer schneller. Insofern finde ich die Aussage "im Bezugssystem eines weit entfernten Beobachters fällt der Körper immer schneller" schon auch richtig. Denn es ist das Bezugssystem, zu dem die Maßstäbe ruhen, und bei diesen Maßstäben fällt der Körper immer schneller vorbei.

Oder weiters: Sagen wir, wir lassen ein beliebig langes Seil, das auf einer Rolle aufgerollt ist und am Ende ein Gewicht angebunden hat, in das SL fallen. Dann wird die Rolle immer schneller zu rotieren beginnen, durch den Fall des Seiles ins SL. Das Seil wird fallen und fallen und die Rolle, an der es befestigt ist, wird niemals langsamer werden. Insofern finde ich auch hier die Aussage "Es wird hineinfallen und verschwinden" durchaus korrekt.

Oder wie siehst du das?
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