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Alt 29.07.15, 20:05
TheoC TheoC ist offline
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Standard AW: Fragen zum "Beobachter" und zur "Verschränkung"

Zitat:
Zitat von Niko176 Beitrag anzeigen
Es ist nur nicht ganz einfach sich davon freizumachen, weil man annehmen könnte, dass makroskopische Objekte genauso funktionieren wie die zugehörigen "Kleinteile". Aber das Prinzip "wie im Großen so im Kleinen" scheint hier ja nicht zu funktionieren.
Problematisch bei der ganzen Sache ist doch, dass wir die Eigenschaften die wir bei Dingen in unserer Welt kennen, nicht auf die Dinge übertragen können, aus denen diese Alltagsdinge zusammen gebaut sind.

Lokalität ist eine Eigenschaft die wir scheinbar mit jedem Ding gleichsetzen müssen.

Ein Ding ist an einem Ort (zu einem Zeitpunkt).

Wie kann es dann sein, dass die Teile aus denen diese Alltagsdinge konstruiert sind, nicht diese Lokalität haben?

Wenn wir Dinge aus der Alltagswelt beschreiben wollen, müssen wir einsehen, dass wir nur Eigenschaften beschreiben können von Feldern, die durch das „Ding an sich“ verändert werden, und dann diese Eigenschaften „gedanklich“ den Dingen zuordnen.

Wir schließen aus den gemessenen Eigenschaften auf das Ding an sich, und weil wir das Ganze auch noch vorhersagen (berechnen) können denke wir dass die Eigenschaften „das Ding an sich“ sind.

Wir ordnen (automatisch und unbewusst) Eigenschaften Dingen zu, mit der Regel dass die Dinge die Eigenschaft haben, gleich sind der Eigenschaft!

Ich sage damit nicht, dass es die Dinge nicht gibt, ich sage nur, dass die Eigenschaften die wir wahrnehmen nicht die Dinge an sich sind, sondern nur von dem was das „Ding an sich“ ist, verändert werden.

(Wie kompliziert die Sache mit der „Verdinglichung von optischen Wahrnehmungen“ ist kann man aus den Versuchen der automatischen Bilderkennung ersehen …)

„Der Fluss“ ist ein Konzept, ebenso wie „ein Baum“, und keine fixe Ansammlung von Elementen in einen statischen Zustand.

Erst durch bewusste Einheiten die ein Ding "Fluss" als solches erkennen können wird ein Ding zu einem Ding „in dieser Realität“.


Ich persönlich bin Realist, und nehme fix an, dass es etwas Reales „hinter den Dingen“ gibt, diese nicht nur meine Phantasie sind, und auch ohne mich oder andere Menschen existiert. Aber ich bin sicher, dass das wie ich ein Ding sehe, nicht das ist was ein Ding an sich ist!


Physik besteht nun zu einem guten Teil daraus, mathematische Konzepte konkreten Dingen zuzuordnen, die man beobachten kann, weil es sonst keine Experimente geben kann, die man beurteilen kann.

Dabei muss die Physik, auch die Quantenphysik, die Sprache der Makrowelt benutzen, weil zumindest das Messgerät ein Objekt der Makrowelt ist, beziehungsweise das gesamte Labor. Zudem haben wir keine andere Beschreibung der Welt als die unserer Makrowelt!

Durch die Physik werden also mathematische Formelzeichen zu sprachlichen Konstrukten und realen Dingen.

Bei Newton war das eindeutig. Sonne, Erde, Apfel, alles Dinge die Eigenschaften zugewiesen bekommen (v, m) die man messen kann, und aufgrund dieser Zuweisungen kann man Berechnungen durchführen, und Aussagen über zukünftige Eigenschaften machen, die man wiederum messen kann.

In der Quantenphysik, und imho auch in der ART, ist das aber einfach deswegen nicht so trivial, weil sich hinter den Formelzeichen durchaus komplexe mathematische Operationen verstecken, die sich nicht so einfach in Bilder wie "fliegende Kanonenkugel" übersetzen lassen.

Der Versuch ein Photon als Ding, als Teilchen zu deuten ist aber eben nur ein Versuch mit unserem klassischen Denkmuster etwas aus der Welt der Mathematik zu beschreiben.

Teilchen erzeugt in uns eine Vorstellung von etwas wie einer Kugel, mit einer bestimmten Masse und Geschwindigkeit die immer eindeutig bestimmt ist.

Diese Teilchen- Qualität hat aber ein Photon immer nur wenn wir es messen, und dabei unweigerlich zerstören. Dann hat es eine punktförmige Wirkung erzeugt.

Zwischen dem „Senden“ und „Empfangen“ eines Photons, also etwas was zumindest zum Zeitpunkt des Auftreffens „teilchenhaft“ wirkt, ist diese „Vorstellungseinheit Photon“ aber eben nicht „dinglich“ in unserem klassischen Verständnis.

Man kann das Photon auch als Informationseinheit (welche ua. energetische Information enthält) betrachten, die von einem Sender zu einem Empfänger übertragen wird, und diese Informationseinheit wird nicht „1:1“ so übertragen wie sie ankommt.

Ähnlich einem Bild am Computer-Bildschirm, welches eben nicht als „Bild“ sondern als 0-1 Kombination, als magnetische Ladungen, auf meiner Festplatte gespeichert ist. Die Übertragung des Bildes vom Speicher auf den Monitor folgt bestimmten Regeln, es wird aber nicht das „Bild“ übertragen, sondern eben nur die Information.

Die Informationsübertragung „Photon“ lässt sich eben mathematisch beschreiben, aber nicht bildlich übersetzen. Dazu gehört die Verschränkung ebenso als inkludiertes Konzept, wie die Selbstwechselwirkung am Doppelspalt.

Es gibt etwas, was eine photonenhafte Wirkung erzielt, und was zwischen dem Sender und dem / den Empfänger(n) einem mathematischen Konstrukt folgt.

Und diese Übertragung erfolgt jedenfalls gequantelt und nichtlokal. Fällt mir persönlich leichter sich ALLES als „Information“ vorzustellen, als mir nichtlokale Billardkugeln vorzustellen.


Lg
Theo
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