Einzelnen Beitrag anzeigen
  #19  
Alt 14.01.19, 10:23
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.798
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

@Herakleitos

Carlo Rovelli schreibt in seinem Buch: „und wenn es die Zeit nicht gäbe“
„In der Schleifenquantengravitation taucht nirgendwo die Variable t, ebenso wenig die Variable x auf und dennoch sind diese Gleichungen durchaus in der Lage, die zeitliche Entwicklung eines Systems vorherzusagen….“

Das Wesen der Zeit ist (aus meiner Sicht) in der Thermodynamik zu suchen. Erik Verlinde schreibt z.B. , dass Temperaturunterschiede Beschleunigung/Bewegung verursacht.

Temperatur, Ursache für Bewegung ist (meine Interpretation) -> Und es ist diese Bewegung, die im Anschluss die Definition von Zeit ermöglicht. Sie ist in diesem Sinne nicht fundamental.

Möchte man eine Physik ohne Zeit (und Raum) verstehen, hilft es vielleicht sich vorzustellen, Zeitdifferenzen wie Temperaturdifferenzen zu verstehen. Teilchen verursachen Temperatur ohne selbst eine Temperaturänderung zu erfahren. Das Universum (Raumquanten oder wie auch immer) verursacht Zeit ohne selbst eine zeitliche Komponente zu besitzen. Es erzeugt Zeit, wie Teilchen Temperaturen – ist indes selbst Temperatur- = Zeitlos.

In diesem Sinne vermag man vielleicht auch den räumlich Abstand als eine Art Temperaturdifferenz verstehen können.

Hinweis: Temperatur dient hier nur als Platzhalter für eine Einheit, für deren Beschreibung mir noch die Worte fehlen (Vielleicht ist es die Asymmetrie der Raumzeit selbst, deren „Differenz“ Raum und Zeit als makroskopische Größe entstehen (aufrecht erhalten) lässt.)

Gruß
EvB

PS: Die Diskussion über eine Zeitlose Physik war hier steht's Zeitverschwendung - daher gehe nicht davon aus, dass ich mich an einer weiteren Diskussion beteilige

EDIT: Ich selbst kann Raum und Zeit nicht mehr trennen – Raum-Zeit sind für mich zwei Seiten einer Münze. Münzen mit unterschiedlichen „Temperaturen“ werden makroskopisch einen Abstand einnehmen und werden sich ggf. zueinander bewegen. dx+dt+dT = 0 oder so.

EDIT 2: Aber weil ich gerade gut drauf bin und du danach gefragt hast...
Vielleicht wäre das was man unter „Retrokausalität*“ versteht was für dich? Aus meiner Sicht, wäre es vielleicht möglich die Vergangenheit zu beeinflussen, nur etwas indirekter wie man es so allgemein versteht. Wenn es „Zeitreisen“ gibt, müsste man den Einfluss auf die Vergangenheit über virtuellen Teilchen bewirken.
Du müsstest „jetzt“ eine Apparatur aufbauen, mit der du den Zustand eines Teilchens im „jetzt“ misst, in der Zukunft könnte man ggf. dann über Teilchen die wir als virtuelle Teilchen beschreiben, den Einfluss auf das Messergebnis im „Jetzt“ messen. Ich meine: Könnte man eine Elektron auf v>c beschleunigen, dann taucht es in der Vergangenheit (nur) als virtuelles Teilchen auf, welches auf diese Art und Weise Einfluss auf ein Messergebnis nehmen könnte.


*https://en.wikipedia.org/wiki/Retrocausality
__________________
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E

Ge?ndert von Eyk van Bommel (14.01.19 um 12:52 Uhr)
Mit Zitat antworten