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Alt 08.12.15, 12:23
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Die Wellenfunktion ist nicht unbedingt real, sie beschreibt die Realität. Ja, damit erfährt sie eine ontische Deutung.

Sie ist Basis [Bezug auf ontische Sichtweise] jeder realistischen Interpretation der Physik, angefangen bei der Newtonschen Physik.

Dass ein mathematisches Konstrukt ein reales Etwas ist, sage ich gar nicht.

Ich sage lediglich, dass ein mathematisches Konstrukt die Realität beschreibt, und dass umgekehrt die Realität durch ein mathematisches Konstrukt (korrekt und umfassend) beschrieben wird.
Zeh in "Wozu braucht man “Viele Welten” in der
Quantentheorie?":
Zitat:
Es ist bezeichnend, daß alle existierenden konsistenten Theorien die
nichtlokale Wellenfunktion als fundamentalen Teil der Realität ansehen (sie also “ontisch”
und nicht nur “epistemisch” im Sinne einer unvollständigen Information verstehen).
Du meinst, um einem mathematischen Konstrukt eine ontische Bedeutung beizumessen, sei es hinreichend, daß ein solches Konstrukt die Realität beschreibt?

Demnach wären die Einstein'schen Feldgleichungen ontisch zu verstehen, denn sie beschreiben die Realität. Das hielte ich allerdings für eine Verkennung der Bedeutung von ontisch. "Seiend" und "beschreibend" sind gänzlich unterschiedliche Kategorien. Ich denke, daß man sich den Schuh nicht halb, sondern ganz anziehen muß. Und so verstehe ich Zeh. Er spricht dezidiert von der Wellenfunktion. Da die Wellenfunktion nicht kollabiert, kann die subjektive Wahrnehmung der realen Welt eines beliebigen Beobachters nur darauf beruhen, daß sie "ein fundamentaler Teil der Realität" ist.

Glaubst Du C.F.Weizsäcker hätte davon Abstand genommen, die Wellenfunktion ontisch zu verstehen, wenn diese Sichtweise ohnehin "Basis jeder realistischen Interpretation der Physik" wäre?
Ich verstehe Deine Bemerkung in "" schon deshalb nicht, weil es bei der Physik vermittels ihrer Sprache, der Mathematik, nicht um ihre Interpretation, sondern um den Abgleich von Theorie und Beobachtung geht. Hier offenbart sich ja gerade der Unterschied zwischen epistemischer und ontischer Bedeutung.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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