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Alt 28.06.15, 23:14
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: Gibt es eine Quantenwelt?

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Mit der Messung hat man eine feste Zeigerstellung, die dem detektierten Teilchens definierte Eigenschaften zuweist.
Vor der Messung hat das Teilchen keine definierten Eigenschaften ...
Ja.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
... und existiert demzufolge nicht real.
Warum?

Es könnte durchaus sein, dass definierte Eigenschaften vorliegen, weil bereits eine Präparation oder Messung (derselben oder anderer) Eigenschaften stattgefunden hat. Das weißt du nicht, jedoch evtl. ein Kollege.

Es ist m.E. auch nicht zulässig, einen Quantenobjekt (gefällt mir besser als Teilchen) die reale Existenz abzusprechen, nur weil bestimmte Eigenschaften nicht vorliegen. Z.B. mag ein Quantenobjekt in einem aus zwei verschränkten Quantenobjekten bestehenden System keinen definierten Ort oder Spin haben, aber dennoch kann das System eine nachweisbare Awechselwirkung ausüben und ist demnach "real existent", ohne dass sich dies ja einer bestimmten "Eigenschaft" zeigt.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Wie ein Teilchen an einem festen Ort registriert wird, ohne vorher real auf einer definierten Bahn zu existiert zu haben, gibt die Natur nicht preis.
Doch, natürlich.

Man wendet (3), d.h. die unitäre Zeitentwicklung an und findet im Rahmen der Dekohärenz, dass es so aussieht, als ob der Quantenzstand lokalisiert wird bzw. kollabiert (Zurek: Einselection).

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Wie ist es mit der Interpretation der Messung als ultraschnelle Dekohärenz? Dann bliebe allerdings die Verschränkung aufrecht erhalten ...
Richtig.

Alles interessant, aber du bist noch nicht am Kernpunkt angelangt. Offensichtlich möchtest du ja keine "ontische Interpretation" vornehmen. D.h. du akzeptierst das Axiomensystem (1 - 4), wobei (3) und (4) nicht mehr widersprüchlich sein sollen, da sie nicht mehr ontisch interpretiert werden.

Nun wendest du jedoch die Axiom (3) und (4) in unterschiedlichen Situationen an. Vor der Messung gilt (3), im Zuge der Messung (4). Kannst du definieren, wann du (3) anwendest und wann (4)? Was ist dein Kriterium, eine Wechselwirkung eines Quantensystems mit einem makroskopischen System nicht gemäß (3) sondern gemäß (4) zu beschreiben? Was konkret ist eine "Messung" anders als eine Wechselwirkung? Ist eine Messung nicht nur ein Spezialfall? Wenn ja, warum ist dann (4) nicht ein Spezialfall von (3), sondern widerspricht (3)?
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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