Einzelnen Beitrag anzeigen
  #449  
Alt 15.06.21, 05:06
MMT MMT ist offline
Guru
 
Registriert seit: 03.02.2020
Beitr?ge: 538
Standard AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen

Ich versuche eine Antwort, die für Blinde formuliert ist. Das Fadenmodell sagt, dass die Natur aus fluktuierenden Fäden besteht. Insbesondere sind Teilchen rationale Gewirre von Fäden. Gewirre sind Knäuel mit Fäden, die lose bis ins räumlich Unendliche reichen und dort "befestigt" sind.

In jedem Fadengewirr kann man den Knäuel um seine Achse drehen lassen. Wenn man den Knäuel zweimal um eine beliebige Achse dreht, kann man die dadurch verwickelten Fäden wieder entwirren, indem man sie um den Knäuel herum führt, ohne den Knäuel zu drehen oder zu bewegen; das ist der Dirac-Trick. Wenn man den Knäuel nur einmal um die Achse dreht, kann man die Fäden dagegen nicht entwirren.

Der Dirac-Trick zeigt, dass ein Gewirr - also ein Knäuel mit Fäden bis ins Unendliche - sich WIE ein Spin 1/2 Teilchen verhält. Das Fadenmodell behauptet nun, dass alle Teilchen, und insbesondere Elementarteilchen, Gewirre SIND. Hinzu kommt im Fadenmodell, dass einfache Fäden nicht beobachtbar sind, Kreuzungswechsel dagegen schon. In der Praxis sind also nur die drehenden Knäuel beobachtbar; da sie sehr klein sind (einige Plancklängen), sind Elementarteilchen de facto punktförmig, aber mit Spin.

Der Dirac-Trick funktioniert auch mit einem Gürtel; die Schnalle spielt dann die Rolle des Knäuels. Wenn man die Schnalle zweimal um eine Achse dreht, kann man Gürtel wieder entwirren, indem man ihn um den Knäuel herum führt. Wenn man die Schnalle nur einmal um eine Achse dreht, kann man den Gürtel dagegen nicht entwirren.

Der Dirac-Trick funktioniert mit beliebig vielen Fäden (2 oder mehr) bzw. beliebig vielen Gürteln, die an einem zentralem Objekt hängen, das sich dreht. Der Dirac-Trick funktioniert mit Fäden, Gürteln, menschlichen Armen, usw., kurz, mit allem was lang und biegsam ist, ohne jegliche andere Einschränkung.

Im Fadenmodell wird angenommen, dass ein Kreuzungswechsel zweier Fäden das Plancksche Wirkungsquantum h-quer definiert; ebenso definiert der schnellste und der kleinstmögliche Kreuzungswechsel die Planckzeit und die Plancklänge. Das ergibt dann die üblichen Bewegungsglleichungen, insbesondere die Diracgliechung und die Feldgleichungen der Gravitation.
Mit Zitat antworten