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Zitat von JoAx
Auch einverstanden. Da stellt sich anschliessend die Frage - Was berechnen wir mit dieser Vorschrift, und wie kommt diese zustande? Sie ist nicht hergeleitet, also - Was bedeutet sie?
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Stimmt, Schrödinger konnte die Wellenfunktion nicht aus der damals bekannten klassischen Physik herleiten. Es war eine geniale Intuition mit der sofort das Rätsel der Energieniveaus des Bohr-Sommerfeld-Wasserstoffatoms gelöst wurde. Später schuf er den Begriff Wellenpaket. Dann kam Born, bei atomaren Stößen könne die Physik die Frage "Wie ist der Zustand nach dem Stoß?" nicht beantworten, sondern nur "Wie wahrscheinlich ist eine gegebene Wirkung des Stoßes?" Also Determinismus und Kausalität ade, diese Wahrscheinlichkeit wird eben wie bekannt durch das Quadrat der Wellenfunktion angegeben. Born's Idee, die Wellenfunktion statistisch zu interpretieren, lehnte Schrödinger übrigens ab.
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Zitat von JoAx
Zum DS-Exp. bspw. gehöhrt ja nicht nur das Schirm, an dem der Ort (Interferrenz=ja/nein) gemessen wird, sondern auch die "Kanone" und das Schirm mit dem DS, überwacht/nicht überwacht. Insofern gibt es keine vom Beobachter unabhängige Wirklichkeit
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Oder anders gesagt, wenn es eine vom Beobachter unabhängige Wirklichkeit gäbe (=Realität), hätten die Teilchen schon vor der Registrierung auf dem Schirm reale Eigenschaften. Die haben sie aber nicht und es ist nicht so, daß wir diese Eigenschaften nur nicht kennen. Es gibt nur die Komplementarität von Weg-Information und Interferenz Bild, das wars.
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Zitat von JoAx
Das ist wohl die Frage, wo man die Grenze zwischen dem Beobachter (im klassischen Sinne) und dem Beobachtetem ziehen soll/muss. Kann/Darf man es überhaupt?
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Vielleicht meinst Du damit den Dekohärenzprozess, den untersucht Zeilinger ziemlich intensiv.
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Zitat von JoAx
Man könnte es so umformulieren:
Geht man davon aus, dass die Eigenschaften erst bei der Messung erzeugt werden (etwas schärfer formuliert, im Gegensatz zu festgelegt),
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Ja
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Zitat von JoAx
dann muss man eine instante Informationsübertragung annehmen/zulassen => Widerspruch zu RT.
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Nein, jetzt sind wir bei der Nichtlokalität. Verschränkte Teilchen werden durch
eine Wellenfunktion beschrieben. Mißt man eines der beiden Teilchen, stehen im selben Moment die Eigenschaften des anderen fest. Gelegentlich liest man, daß sich 2 derartige Teilchen wir eines verhalten, was aufs gleiche rauskommt. Auch Quantensprünge, wie Elektronenübergänge in Atomen erfolgen instantan. Der Grund ist derselbe, die Wellenfunktion kollabiert instantan. Wobei mir diese Ausdrucksweise zunehmend schlechter gefällt (Thema Rechenvorschrift). Gut, aber eigentlich geht es nur um Worte.
Gruß, Timm