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Alt 27.11.22, 14:19
Jakito Jakito ist offline
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Standard AW: Axiome der Quantenmechanik - orthodoxe Interpretation

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
(3) und (7) sind miteinander unverträglich; das ist zunächst mal keine Geschmacksache.
Wenn selbst absolute Wahrheit nur noch eine persönliche Bewertung ist, dann wird er halt zur Geschmacksache:
Zitat:
Zitat von N. David Mermin
That probability-1 assignments are personal judgments, like any other probability assignments, is essential to the coherence of QBism.
In gewisser Hinsicht ist es sogar gar nicht so dumm. Insbesondere wenn man individuellen nicht wiederholbaren Ereignissen Wahrscheinlichkeiten zuordnen will, bzw. solche Zuordnungen irgendwie bewerten will. Verwendet man z.B. die Brier Score für eine solche Bewertung, um die "Performance" verschiedener Vorhersagemodelle auf einem konkreten Datensatz zu vergleichen, dann haben die Wahrscheinlichkeiten 1 und 0 tatsächlich keinen besonderen Status. Nun ist die Brier Score nur eine von vielen möglichen Bewertungen, trotzdem ist es vielleicht vor allem halt ehrlich.

Weniger ehrlich ist es aus meiner Sicht, wenn versucht wird zu verschleiern, dass ein Bayes'scher Prior falsch sein kann, obwohl er doch nur subjektiv ist (https://math.ucr.edu/home/baez/bayes.html):
Zitat:
Now there's a whole sub-thread stemming from this plaint by Daryl McCullough:

I don't want to be told how my probabilistic guesstimates are supposed to change with time.

This has already been answered well:- it's the natural probabilistic way they ought to change, if you have any probability models at all. But I can see how you might still feel grumpy about this. Why shouldn't you go back and change your prior if it looks like the subsequent data a making it look *really* stupid!

This is tough to answer. For one thing, if your prior was so silly as to have zero probabilities in it, (or zero-density intervals, in the continuous case), then you may *have* to. F'rinstance, if you declared that there was *zero* prior chance of a six turning up on a dice - but then a six *did* turn up; well, you're completely stuffed! You just have to go back and start again without the silly zeros. And it'd be much the same if you had the prior not quite zero but about 10^(-35). It'd still take billions of sixes turning up before you'd posteriorly admit there was a reasonable chance of getting some sixes. Clearly that was a silly prior. (Not *wrong*, note, just silly; even by your own standards.)
Hier wird versucht, das Problem aus der Welt zu schaffen, indem das Wort "falsch" durch das Wort "silly" ("töricht") ersetzt wird. Dadurch wird die subjektivistische Bayes'sche Interpretation "nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch", ohne dafür im Gegenzug irgendwas zu gewinnen.


Allerdings hatte ich mich einfach schlicht eines Urteils enthalten wollen, wie wahr die Aussage "(3) und (7) sind miteinander unverträglich" aus meiner Sicht ist. Ich könnte versuchen die Aussagen (3) und (7) auch aus Sicht der Ensembleinterpretation (im Kontext der "consistent histories" Interpretation) zu vergleichen, um zu verdeutlichen, wie unklar es ist, ob sie wirklich unverträglich sind. Vielleicht später, jetzt habe ich schon genug geschrieben.

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Und wenn man auf die Regeln zur Einführung des "objektiv stochastischen Elementes" verzichtet, dann werden 2.a und 2.b nicht erzwungen, es gibt dann weitere Alternativen, insbs. realistische, nicht-stochastische Interpretationen.
Aber würden wir ohne das "objektiv stochastische Element" nicht den Rahmen der orthodoxen Interpretation verlassen?
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