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Alt 25.05.11, 04:20
quick quick ist offline
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Standard AW: Marilyn trifft Anna

Hallo Gandalf,

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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Tauchen sie nicht! (Bzw. tauchen sie nur ein, wenn sie anhalten würden). Jeder ist stets in seinem eigenen Inertialsystem unterwegs.
In fortgeschrittenen Raumfahrernationen muß man nicht anhalten für einen Uhrenvergleich, vor allem, wenn es nur um zwei Beteiligte wie Anna und Orion geht. Das jeweils eigene Inertialsystem ist ein Subsystem bis hin zum Subsystem des Cäsiumatoms in der Borduhr, vor der einer sitzt und im Subsystem Tasse den Kaffee rührt. Wenn du im Subsystem Anna wärst, könnte die Ansage des Piloten sein:
"Meine Damen und Herren, in einer Stunde passieren wir auf das Raumschiff Orion in einer Entfernung von 0,001 Lichtsekunden, dort gilt das Datum xx seiner Basisstation Bauhof. Durch ständigen Kontakt mit Orion können wir unter Berücksichtigung der relativistischen Effekte per Bordfunk ihre Uhren danach einstellen." Die Relativität der Gleichzeitigkeit wäre in der Praxis also kein Problem. Mit Mitteln die uns heute zur Verfügung stehen nicht und in Zukunft noch weniger, -auch für mehr als drei oder vier Subsysteme!


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Ich fürchte Du hast mit dem Begriff "Inertialsystem" selbst etwas Verständnisprobleme und übersiehst, das es im angeführten Beispiel neben den zwei gleichförmig bewegten Raumschiffen ein 'drittes' IS gibt: Die Raumstation, die ihre "eigene Sicht auf die Dinge" hat. (Eine andere als die anderen beiden)
Ich habe wie die Raumstation "meine eigene Sicht auf die Dinge", kann bei Bedarf aber auch abstrahieren. Die eigene Vorstellung mit den korrekten Begrifflichkeiten aus der Physik zu beschreiben ist zugegebenermaßen manchmal schwer.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Die Paradoxie des ZP resultiert aus nichts anderem als seiner Symmetrie! Seine (physikalische) Auflösung ist asymetrisch
Ich glaube, die Paradoxie wurde zunächst konstruiert, um den Unterschied von Newton-Zeit und Raumzeit/Eigenzeit zu verdeutlichen. Man kann sich damit ja auch ganz gut das Myonenexperiment erklären.

Die Frage für mich ist dabei eher, inwiefern es statthaft ist, Zeitsysteme zu vergleichen (Newtonzeit gegen Raumzeit). Der Ruhende auf der ict-Achse rechnet mit Newtonzeit. Wenn man dies vermeidet, so wie ich es zuletzt in meiner Darstellung getan habe, gibt es kein Paradoxon.

Raumzeit/Eigenzeit ist gut zur Erklärung zeitlicher Zusammenhänge von Ereignissen zwischen Objekten (einzelne Atome), für die Zeit keine Bedeutung hat. (Erst mit zeitunabhängigen Instrumenten kann man Zeit messen).Alter hat für sie dementsprechen auch keine Bedeutung. Wir als Menschen deuten die Veränderung einer Ansammlung von solchen Objekten als Alter, indem wir z.B. zurückschauen, wann sich diese Ansammlung gebildet hat. Alter hat also auch mit Veränderung (Stichwort Morphologie) zu tun. Hiervon zu unterscheiden wäre die Dauer der Existenz der Einzelobjekte, also die Frage nach dem Entstehungszeitpunkt bis heute. Aus Sicht der Einzelobjekte ist eher die Eigenzeit oder deren Summierung wichtig.

Da stellt sich doch gleich die Frage, wie groß ist die Eigenzeit eines Objekts seit dem Urknall in Bezug auf den Ereignishorizont? Wer wagt es?

mfg
quick
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