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Alt 15.01.15, 15:10
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
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Standard AW: Quantensprung ohne Zeitverlust?

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Habe ich leider nur auf Englisch gefunden. Frei übersetzt:
"Die Quantentheorie erfordert nicht das Vorhandensein von Unstetigkeiten: weder zeitlich (Quantensprünge) noch räumlich (Teilchen) noch raumzeitlich (Quanten-Ereignisse). Diese anscheinenden Unstetigkeiten kann man leicht objektiv durch den kontinuierlichen Prozess der Dekohärenz beschreiben, welcher sich lokal auf einer sehr kurzen Zeitskala ereignet, und dies der Schrödingergleichung für wechselwirkende Systeme entsprechend ... ."

Vielleicht will er sagen, dass der Anschein einer Unstetigkeit dann zustande kommt, wenn man die Schrödingergleichung für das Atom ohne externe Wechselwirkungen betrachtet (z.B. das berühmte Wasserstoffatom-Problem der QM). Dann hat man nur ein "vorher" und "nachher". Den Prozess der Abstrahlung eines Photons selbst kann die Schrödingergleichung für das Wasserstoffatom aber nicht wirklich beschreiben, denn sie betrachtet das Wasserstoffatom als abgeschlossenes System.

Gruß,
Uli

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Nachtrag: hier ein Link auf einen Auszug eines Buches von ihm (deutsch):
https://books.google.de/books?id=ukz...sprung&f=false
Hallo Uli,

ich danke dir für diese Hinweise.
Ich habe mal diesen Buchauszug aus [1] extrahiert:
Zitat:
7. Atome verändern ihren Zustand (nur oder gelegentlich) durch diskrete Quantensprünge.

Richtig ist vielmehr: Atomzustände verändern sich stetig gemäß der zeitabhängigen Schrödingergleichung. Falls diese Dynamik auch Wechselwirkungen mit anderen Systemen (wie Messapparaten) oder mit der Umgebung einschließt, kann die Veränderung wegen der Schnelligkeit des Dekohärenzprozesses lokal als spontaner Quantensprung erscheinen.
Dieter Zeh ist manchmal etwas "speziell". Die Frage ist, ob ihm da die Physiker-Gemeinde bei dieser Interpretation folgt?

[1] H. Dieter Zeh
Physik ohne Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?
Berlin 2011
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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