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Alt 03.06.21, 08:35
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
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Standard AW: Zeitpfeil und Zeitumkehrinvarianz

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Zeitumkehrinvarianz gilt für sämtliche deterministische klassische Theorien
Die Ausnahmen sind Fälle, in denen explizit Reibungskräfte in die Bewegungsgleichungen eingeführt wurden: gedämpfte Schwingungen z.B. genügen der Zeitumkehr-Invarianz sicher nicht. Das ist aber dann auch keine rein klassische Mechanik mehr, da eigentlich die Thermodynamik tangiert wird (Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme).

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
sowie für quantenmechanische Theorien
Für den Theorie-Rumpf (Wellengleichungen etc) gilt das sicherlich. Sobald man den Messvorgang hinzuzieht, wird es m.E. etwas undurchsichtiger. Dieser scheint irreversibel (Kopenhagen-Kollaps etc).

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
mit Ausnahme der schwachen Wechselwirkung. D.h. Zeitumkehrinvarianz gilt nicht für die (klassische oder quantenmechanische) statistische Mechanik.
Wo zur Beschreibung von Viel-Teilchen-Systemen Konzepte wie Wärme, Temperatur und Entropie eingeführt werden, haben wir eine Asymmetrie im Zeitverhalten, obwohl auch im Prinzip natürlich immer noch die t-invarianten, grundlegenderen Theorien gelten. Die statistische Mechanik erklärt die Irreversibilität eines Prozesse in der Thermodynamik damit, dass dessen Umkehrung im Prinzip zwar noch möglich, aber so extrem unwahrscheinlich ist, dass er ausgeschlossen werden kann.
BTW, wieso eigentlich "D.h." oben in deinem Text?

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Ob zeitgespiegelte Prozesse tatsächlich stattfinden oder nicht, liegt zumeist an den Anfangsbedingungen. Während die dynamischen Bewegungsgleichungen (bis auf die o.g. Ausnahme der schwachen Wechselwirkung) die Zeitumkehrinvarianz respektieren, gilt dies oft nicht für die Anfangsbedingungen.

Wenn dies soweit klar ist, kann man die interessanten Fälle betrachten: die schwachen Wechselwirkung sowie die statistische Mechanik.
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