Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 13.09.20, 10:36
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Kollaps der Wellenfunktion am Doppelspalt

Zitat:
Zitat von rudiraspel Beitrag anzeigen
Da jede Wechselwirkung der Photonen, z.B. mit Luftmolekülen, einem Messvorgang entspricht ...
Das ist gemäß der orthodoxen Interpretation gerade nicht der Fall, und damit letztlich die Ursache des sogenannten Messproblems.

Die Wechselwirkung ist gemäß der orthodoxen Interpretation kein Messvorgang.


Die Axiome der Quantenmechanik besagen:

1. Die Beschreibung eines Quantensystems erfolgt im Rahmen eines separablen Hilbertraumes

2. Der Zustand eines einzelnen Quantensystems wird durch einen normierten Vektor |ψ> Element dieses Hilbertraumes beschrieben.

3. Die Zeitentwicklung eines einzelnen isolierten Quantensystems wird durch einen unitären Zeitentwicklungsoperator U(t) = exp[-iHt] beschrieben; ist dabei H der Hamiltonoperator. Diese Regel ist vollständig äquivalent zur Schrödingergleichung.

4. Eine beobachtbare Größe, d.h. eine Observable A eines Quantensystems wird durch eine selbstadjungierten Operator A repräsentiert, der auf die Zustandsvektoren wirkt.

5. Die möglichen Messwerte a einer Observable A entsprechen dem Spektrum des korrespondierenden selbstadjungierten Operators A.

6. Sei das Quantensystem in einem Zustand präpariert, der mittels des Zustandsvektors |ψ> repräsentiert wird. Wird eine Messung einer Observablen A – repräsentiert durch den Operator A – durchgeführt, so ist die Wahrscheinlichkeit p(a) den Messwert a zu erhalten gegeben durch

p(a) = <ψ|a><a|ψ>

Dies ist die sogenannte Bornsche Regel.

7. Im Falle aufeinanderfolgender Messungen am selben Quantensystemen kann eine Messung mit Messwert a aufgefasst werden als Präparation des Systems in einen neuen initialen Zustand repräsentiert durch den Zustandsvektor |a>, der in der Folge für die Berechnung der weiteren Zeitentwicklung sowie weitere Messungen verwendet wird. Dies ist das sogenannte von-Neumannsche Projektionspostulat.


(3) und (7) sind mathematisch unvereinbar; (3) ist unitär, stetig und reversibel bzw. invertierbar; (7) ist nicht-unitär, unstetig und irreversibel bzw. nicht-invertierbar.

Die Wechselwirkung entspricht gemäß der orthodoxen Interpretation (3), die Messung des Ortes dagegen (7).

Das löst dein Problem nicht, es zeigt lediglich, dass dieses Problem bis heute nicht wirklich gelöst ist!
__________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Mit Zitat antworten