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Alt 22.03.09, 17:08
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Warum Physikern der Quantenselbstmord vielleicht erspart bleibt

Zitat:
Zitat von möbius Beitrag anzeigen
Gibt es Möglichkeiten, über den Plausibilitätsgrad der verschiedenen Interpretationen auf empirisch-experimentellen Wegen zu einer Entscheidung zu kommen
(wusste ich es doch, dass Dir der Unterschied zwischen einer Theorie und einer Interpretation nicht bekannt ist, bzw. Du diese laufend durcheinanderbringst )

Theorie macht Aussagen, die man überprüfen kann
Interpretation 'deutet' (diese) Aussagen


(Beides sollte zusammengehören, damit man überhaupt von "Wissen_schaffen" reden kann)

Wenn die Viele-Welten-Interpretation überprüft werden kann, dann ist sie keine Interpretation mehr, sondern eine Theorie. Da aber (immer) noch keine einvernehmliche Ansicht in der Wissenschaftsgemeinde darüber besteht (so etwas fehlt oft, - nicht nur bezüglich der Quantenwelt), ob die Schrödingergleichung als direkte Beschreibung der Wirklichkeit gelten darf, wird also manchmal - und je nach Bevorzugung von Viele-Welten-Theorie oder Viele-Welten-Interpretation gesprochen. Lässt man sie (die Schrödingergleichung) jedoch direkt zu (und ich sehe keinen Grund dies nicht zu tun), bestätig' 'jede empirische Überprüfung' die VWT! Erst durch Hinzufügung weiterer Annahmen ("Kollaps der Wellenfunktion", "verborgene Variablen", usw. - um eine realistische Sichtweise zu retten) - erhält man andere Interpretationen des gleichen Vorganges!

Das eine lokal-realistische Sichtweise nicht zu retten ist, ist durch die Versuche um die Bellschen Ungleichungen bestätigt worden. Scheinbar findet man sich aber immer noch nicht damit ab und gefällt sich darin weiterhin die Mär von der "unverstehbaren Quantentheorie" zu kolportieren. Der Preis das aufzugeben scheint immer noch zu hoch zu sein, - stehen und fallen doch wesentliche Grundpfeiler der allermeisten "Sekundär(natur)wissenschaften" (wie z.B. die Biologie) mit diesem (überholten reduktionistischen) Weltbild.

Das es immer wieder Bemühungen gibt 'realistische Unterschiede' zwischen verschiedenen Interpretationen herauszuarbeiten, scheitert eben an genau den 'realistischen Erwartungen', die da hineininterpretiert werden, aber naturgemäß nicht vorhanden sind (s.o.)

Dennoch sollten sich "kleine aber feine" Unterschiede finden lassen, die die genannten zusätzliche Annahmen (noch weiter) entbehrlich machen. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen. Zuletzt im ersten Beitrag dieses Threads - den Du offensichtlich NICHT GELESEN hast!?


Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli

Ge?ndert von Gandalf (22.03.09 um 17:13 Uhr)
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