Hallo richy und alle!
Dass die Raumzeit "physikalisch" ist, dagegen habe ich nichts. Diese mathematisch als Basisgrössen zu sehen, ist auch in Ordnung. Was mich beschäftigt ist, ob Zeit (und in letzter Konsequenz auch Raum, die ganze Raumzeit also) nicht als etwas gegebenes, sondern als etwas phänomenologisches betrachtet werden sollte. Ähnlich den Magnetfeldern, die in der klassischen ED eigenständig sind, mit der SRT diese Eigenständigkeit aber verlieren. Nichts desto trotz bleiben sie wägbar, real, physikalisch!!!
Das einzige was wir wirklich wahrnehmen, messen, beschreiben können, sind doch nur und ausschliesslich Phänomene! Sind wir überhaupt in der Lage bis auf den Grund zu schauen, und die "Natur" so sehen, wie sie auch tatsächlich "ist"? Oder anders ausgedrückt - Ist die Natur überhaupt im Stande uns ihr "wahres" Gesicht zu zeigen, wo wir selbst doch auch nur Phänomene dieser Natur sind?
Die Begriffe "Raum" und "Zeit" sind wahrscheinlich die ältesten, die es überhaupt gibt. In der RT haben sie "nur" eine "kleine" (aber feine) Modifikation erfahren. (Was imho auch als Hinweis auf ihren phänomenologischen Charakter verstanden werden könnte.) Wie sehr können wir uns auf diese Begriffe, als etwas tatsächlich gegebenes, verlassen? Das würde ja bedeuten, dass der Mensch mit diesen von Anfang an 100% richtig lag!
(bis auf RT natürlich) Das ist imho zumindestens "hinterfragenswürdig".
Wie ist die RT entstanden? (Alles imho)
Das Galileische Relativitätsprinzip wurde um das Postulat c
0=const. erweitert. Die elegante (und imho richtige, deswegen in "") geometrische "Deutung" (Darstellung) kam mit Minkowski erst später, das kann also nicht der Grundgedanke gewesen sein (oder?). Diese Betrachtungsweise -
wie messe ich Raumzeit aus? - wurde weitergeführt, was in Riemanschen Geometrie und mit dem Postulat der Equivalenz der Beschleunigung und homogenen Gravitationsfeld schliesslich in der ART vorerst endete. Angefangen hat alles nur und ausschliesslich mit -
c0=const. Alles "Nachfolgende" ist zwar alles andere als einfach, aber "nur" eine logische Folgerung davon. Inkl. Gravitation. (?)
Messung. Was ist -
Messung? Du sprichst ja von dieser so, als ob es etwas anderes wäre als das, was in der Natur von alleine passiert, als ob die Natur andere "Messverfahren" hätte als die, die wir in Labors haben. Wenn eine Theorie ein Messverfahren liefert, und das Ergebnis der Messung nach diesem Verfahren mit der Vorhersage der Theorie übereinstimmt, dann darf man imho weitestgehend davon ausgehen, dass dieses "Messverfahren" auch in der Natur 1:1 gilt.
Massendefekt. Die Masse der Nukleonen ist nach Standardmodell zum grössten Teil
dynamischen Ursprungs. Haptsächlich starke WW, ein wenig em. WW und ein Bisschen muss man noch den Quarks als intrinsisch zuschreiben. Dynamisch bedeutet imho - wechselwirkungsbedingt. Und wo immer eine Wechselwirkung (als Ursache) im Spiel ist, da ist auch c
0 und damit Relativität (mit ihren "Messverfahren") mit an Bord.
Bei c
0 als Wellenwiderstand muss ich vorerst aussteigen.
Zitat:
Zitat von richy
Dass der Wellenwiderstand oder C0 nicht von irgendwelchen Testkoerpern abhangt moege folgendes Beispiel zeigen :
Ich strahle mit einer Antenne einen EM Impuls/Wellezug in den Vakuum ab. Dabei entferne ich nach dem Vorgang sofoert wieder die Antenne. Ebenso installiere ich erst dann eine Antenne am Empfangsort wenn ich mit dem Einlaufen der EM Welle rechne. Und sicherlich werde ich dieses Signal zum erwarteten Zeitpunkt empfangen.
Zwischenzeitlich existierte somit nur der Vakuum und die sich darin fortpflanzende EM Welle ohne irgendwelche weiteren materillen Koerper.
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Du musst dennoch schon vor dem Aussenden der em. Welle in der "Nähe" des Empfang"ortes" sein, und damit "infizierst" du das "reine" "Vakuum" mit der Raumzeit. (bildlich und imho gesprochen)
Gruss, Johann