Hallo Quick,
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Zitat von quick
Lieber Joachim, vielleicht kannst Du den entscheidenden Fehler in meinem Gedankengang finden. Wäre schön, denn irgendwie betrifft dies doch auch den Gedankengang Einsteins bei der Herleitung von E=mcc.
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Gerne. Deine "chemische" Reaktionsgleichung ist falsch:
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Zitat von quick
M + M ----------> 2(M-x/2) - BE + n*h*f
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Du gibst dort einfach zwei Mal die Bindungsenergie rein, einmal unter dem Namen "Bindungsenergie" und einmal unter dem Namen "Massenverlust". Das experimentelle Ergebnis ist gerade, dass die Bindungsenergie gleich dem Massenverlust ist.
Die Reaktionsgleichung schreibt man besser:
A + B ---> AB + E
(in welcher Form die Energie abgegeben wird ist unerheblich, meist sind das Neutronen, bei denen man die relativistische Gesamtenergie ansetzen muss.)
Dann kann man die Ausgangs und Endprodukte wiegen und erhält:
M(A)+M(B)-M(AB)=E/c^2
Leider wird diese Wägung nun nicht über die Gewichtskraft vorgenommen, sondern in Massenflugzeitspektrometern über die Trägheit. Man muss also zusätzlich noch die Äquivalenz von Trägheit und Schwere an den Substanzen A, B und AB durch Fallversuche verifizieren.
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Zitat von quick
die strittige Ausgangsfrage war: Ist ein angeregtes Atom im Vergleich zum Grundzustand schwerer oder nicht, wo ich behauptete, dass es nicht schwerer sein darf.
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Und ich bin nach wie vor vom Gegenteil überzeugt.
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Zitat von quick
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Da bist du aber einem Blender aufgesessen. Der Typ zitiert Max Jammer nur zum Zweck des "Namedropping". Jammer ist halt eine Kapazität auf dem Gebiet der Wissenschaftgeschichte. Dass es eine philosophische Debatte gibt, was genau das "conceptual meaning of the equation E = mc²" ist, will ich gar nicht leugnen. Aber die Frage ist eher: Handelt es sich um Äquivalenz (sind Masse und Energie das selbe) oder handelt es sich um eine Formel, nach der man ausrechnet, wie viel Energie nötig ist um eine bestimmte Menge Masse zu erzeugen.
Experimentell unstrittig ist aber, dass Energie in jeder Form träge ist. Und über die Fallbeschleunigung lässt sich dann weiter schließen, dass alles Träge auch schwer ist.
Übrigens macht sich der Autor des PDF unglaubwürdig, indem er behauptet Einstein habe die Formel nicht begründet. Im paper von 1906 begründet er sie über die Erhaltung der Schwerpunktbewegung, also über Impulserhaltung. 1907 (ich habe das paper jetzt nur überflogen) schien es um die relativistische Dynamik starrer Körper zu gehen. Das Relativitätsprinzip wäre verletzt, wenn die Trägheit eines bewegten Körpers nicht mit der Energie zunähme. Einstein begründet seine Aussagen also durchaus, nur dass der PDF-Autor diese Begründungen offenbar nicht verstanden hat.
Gruß,
Joachim