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Alt 23.01.14, 16:44
Christoph Christoph ist offline
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Registriert seit: 30.12.2013
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Standard AW: Gedankenexperiment zum Ehrenfestschen Paradoxon

Hallo Marco Polo

Erst einmal danke für deine Antwort!

Zitat:
Warum nimmt der rotierende Beobachter den Raum ausserhalb euklidisch wahr, egal ob er rotiert oder nicht?
Das hängt alles mit diesem "Effekt" zusammen, den ich versucht habe zu erklären.
Theoretisch sagt er ja aus, dass der ausgesandte Lichtstrahl immer wieder durch den Punkt hindurch gehen könnte. Egal wie schnell die Scheibe rotiert, denn je schneller die Scheibe rotiert, desto stärker ist die Bahn des Lichtes gekrümmt, und desto weiter "seitlich" trifft dieser Lichtstrahl auf die Glasscheibe, die durch die Rotation zu einer Sammellinse werden würde, auf. Und je weiter seitlich ( Damit meine ich je weiter am Ende der Sammellinse), desto stärker wird das Licht zum gedachten Punkt hin gebrochen:

http://s1.directupload.net/images/131231/h9zehze9.png

->

http://s14.directupload.net/images/131231/x56qvyqd.png

Also haben wir vor Augen: Der Lichtstrahl könnte immer wieder durch den Punkt, der seine Lage ja nicht verändert, hindurchgehen.
Und darauf baut dieses "Paradoxon" auf.
Stellen wir uns vor, dass Lichtstrahlen , die von außerhalb der Scheibe kommen, von einem Gegenstand reflektiert werden. Nach dem Ehrenfestschen Paradoxon nimmt ein nicht-rotierender Beobachter den Raum, und damit alle Gegenstände, euklidisch wahr:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenfestsches_Paradoxon

Das Wahrnehmen der nicht-euklidischen Geometrie des Raumes, also der Gegenstände, hängt mit der Ablenkung des Lichtes, aufgrund der Rotation, zusammen. Weil der Weg des Lichtes aufgrund der Rotation gekrümmt wird, erscheint der Gegenstand der sich außerhalb der rotierenden Scheibe befindet nicht-euklidisch, also gekrümmt.
Nun sagt der beschriebene Effekt aber ( theoretisch) aus, dass der Weg des Lichtes nun immer so beeinflusst wird, dass - wenn man sich an dem gedachten Punkt aufhalten würde- es scheint, als würde sich der Bahnverlauf des Lichtes garnicht krümmen, und er hätte einen geraden Verlauf angenommen... Dementsprechend, wenn das Wahrnehmen einer nicht-eukidischen Geometrie auf der Ablenkung des Lichtes aufbaut, würde der rotierende(!) Beobachter, genau wie im nicht-rotierenden Zustand, eine euklidische Geometrie des Gegenstandes wahrnehmen.

Hier, das hilft vielleicht, sich das ganze besser vorzustellen:

http://s7.directupload.net/images/140123/4k3k83pc.png

( Links wird durch die Ablenkung des Lichtes das Dreieck nicht-euklidisch wahrgenommen. Rechts wird durch den Effekt das Dreieck trotz der Rotation euklidisch wahrgenommen)

Zitat:
Das widerspricht ja immerhin der Lehrmeinung.
Genau. Das ist das, was nicht möglich sein kann... Der rotierende Beobachter muss eine nicht-euklidische Geometrie des Raumes wahrnehmen, und der nicht-rotierende Beobachter eine euklidische Geometrie. Nicht beide eine euklidische Geometrie...




Ich denke, es nicht nicht so einfach nachzuvollziehen... Aber ich hoffe, ich habe es trotzdem verständlich(er) erklärt

Viele Grüße
Christoph

Ge?ndert von Christoph (23.01.14 um 16:51 Uhr)
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