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Alt 22.10.20, 14:53
MMT MMT ist offline
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Standard AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen

Zitat:
Zitat von reinhard Beitrag anzeigen
Unterm Strich würde ich meinen:

Ihre Theorie hat vielleicht das Potential das Standardmodell abzubilden und einige Fragen diesbezüglich zu beantworten und zu veranschaulichen. Das ist schon mal interessant.

Hab aber starke Bedenken dass es das Potential hat dunkle Materie zu erklären oder warum die dunkle Energie eine geringe Dichte hat. Denke Zweiteres wird in ihrer Theorie einfach festgelegt.
Zum Standardmodell scheint die Situation sogar noch extremer zu sein. Auf zwei Arten und Weisen. Erstens gibt es derzeit, außer dem Fadenmodell, keinen weiteren Ansatz in der Literatur, der die Massen, Mischungswinkel, und Kopplungskonstanten (inklusive alpha=1/137.036) zu erklären verspricht. Das ist bemerkenswert.

Zweitens scheint es auch, dass das Fadenmodell nicht nur einige Fragen zum Standardmodell beantwortet, sondern alle offenen Fragen. Ich kann es selbst kaum glauben, darum bin ich vorsichtig. Es gibt ja viele Paper, in denen die offenen Fragen des Standardmodells aufgeführt werden (Werte der Konstanten/Parameter, Fehlen der CP Brechung in der starken Wechselwirkung, Existenz von Neutrinomassen, Variation von alpha in Zeit und Raum, Gravitation, Massenhierarchie, Ursprung der Eichgruppen, Ursprung der Teilchengenerationen, Ursprung der Diracgleichung, Ursprung des Prinzips der kleinsten Wirkung). Erstaunlicherweise gibt es auf alle diese Fragen mit dem Fadenmodell eine Antwort (inklusive Abwesenheit von GUT, von Supersymmetrie, von Technicolor, von Axionen, und von höheren Dimensionen). Mehr dazu auf https://www.motionmountain.net/research.html und https://www.motionmountain.net/bet.html . Diese Vollständigkeit ist ebenfalls bemerkenswert.

In der Gravitation wird die allgemeine Relativitätstheorie vollständig, ohne Zusätze, reproduziert. Also keine konforme Gravitation, keine Twistoren, keine causal sets, keine nicht-kommutative Geometrie, keine Schleifen - wenn auch von all diesen ein Schatten mit dabei ist. Auch keine zusätzlichen Dimensionen, kein Kaluza-Klein, keine Supergravitation. Am besten passen die Fäden zur emergenten Gravitation; sie sind davon eine konkrete Ausprägung.

In der Kosmologie ist die Situation aber weniger klar. Bei der dunklen Materie sagt das Fadenmodell zZ nur voraus, dass diese nicht aus bisher unbekannten Elementarteilchen besteht. Das stimmt zwar mit den bisherigen Messungen überein - das kann sich aber jederzeit ändern, wenn neue Ergebnisse vorliegen.

Bei der dunklen Energie sagt das Fadenmodell derzeit nur voraus, dass Lambda gleich der Vakuumenergie ist, klein ist und positiv ist. Klein ist sie, weil die kleine "Dichte der Fäden" zu einer kleinen Dichte von Kreuzugnswechsel im kosmischen Vakuum führt - und das ist im Fadenmodell die dunkle Energie. Das Ergebnis ist nicht im Voraus festgelegt. Das Ergebnis stimmt zwar mit den bisherigen Messungen überein. Mehr Details müssen aber noch kommen. Richtig ist, dass hier noch viele Fragen offen sind. Vielleicht in Kürze mehr.

Ge?ndert von MMT (24.10.20 um 14:59 Uhr)
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