Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel
Das hatte ich vermutet – aber bei der Diskussion über VWI geht es eigentlich immer nur um die Schrödinger-Gleichung, daher dachte ich, dass die VWI nicht in das Heisenberg-, Dirac-Bild passt – oder nicht so gut.
Und wenn die Interpretation von „MartinB“ des Heisenberg-Bilds (die zufällig auch meine ist) passt, dann verstehe ich auch nicht warum es eine Aufspaltung geben müsste, da der Anfangszustand so gewählt wird, dass er zum Endzustand passt.
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Das Heisenbergbild ist unitär äquivalent zum Schrödingerbild. Die Schrödingergleichung wird durch die Heisenberggleichung als Bewegungsgleichung von Operatoren ersetzt. Bzgl. beobachtbarer Größen sind ausschließlich Matrixelemente relevant, und bei diesen unterscheiden sich die beiden Bilder nicht.
Wenn man jedoch ein mathematisches Objekt identifizieren möchte, das sozusagen der Träger von quantenmechanischen Eigenschaften ist, dass kann dies nur der Zustandsvektor sein, nicht der Operator, denn letzterer kann nicht zwischen verschiedenen Zuständen unterscheiden.
Demzufolge ist das Heisenbergbild für eine Diskussion von Realität, real existierenden Eigenschaften eines Quantensystems sowie deren zeitlichen Änderungen nicht geeignet. Insbs. letzteres funktioniert nicht, weil man Zustand sowie dessen Zeitentwicklung zwei verschiedenen Objekten zuordnet.
Stell dir vor, du kaufst ein Auto. Dann konstruierst du zwei Dokumente:
1) die detaillierte Beschreibung Auslieferungszustandes deines konkreten Autos zum
2) ein präzises Fahrtenbuch einschließlich aller Ereignisse wie zeitlich hochaufgelöster Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, Betankungen, Beladungen, ...
Nun möchtest du das Auto wieder verkaufen. Würdest du dann meinen, dass (1 + 2) den potentiellen Käufer überzeugen? Er kann ja aus (1 + 2) den Ist-Zustand präzise rekonstruieren. Oder möchte er nicht
ein Dokument, das einfach den Ist-Zustand beschreibt.