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Alt 28.10.08, 06:39
Lambert Lambert ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 12.02.2008
Beitr?ge: 2.008
Standard AW: Wohin krümmt sich die Raumzeit?

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Zitat von Sino Beitrag anzeigen
Verrückt in den Augen eines Menschen, der mit Physik nicht viel zu tun hat und seine Alltagserfahrungen zu Grunde legt. Nicht "wirklich" verrückt. So war das gemeint.
Ich glaube, ich muss mich deutlicher ausdrücken.

Es dauert nunmal ein bischen, bis ein normaler Mensch seine herkömmlichen Vorstellungen von Welle, Teilchen, Raum usw. soweit abgestreift hat, dass er bereit ist, z.b. quantenphysikalische Phenomene zu verdauen und der Mathematik mehr zu vertrauen, als seiner "Alltagslogik".
Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann war das z.b. beim Welle/Teilchendualismus, bei dem dann auch das Verhalten von Einzelphotonen am Doppelspalt erwähnt wurde.
Da hatte man sich nach Photoeffekt und Doppelspaltexperiment mental so drauf eingestellt, dass da quasi Wellenpakete durch den Spalt fliegen und miteinander interferrieren und dann erfährt man, dass bei einer Einzelphotonenquelle das gleiche passiert. Und futsch ist die naive Vorstellung, die man vorher hatte.
Das war so mein einschneidendes Erlebnis. Kann mich noch genau an die Situation erinnern: 11. Klasse (?), Raum dunkel, Laser an, hübsches Interferenzmuster vom Doppelspalt und dann sagt mein Lehrer: "Das gleiche Muster gibts auch mit Einzelphotonen" und wir erstmal "Haeh ? Wie geht das denn ? Wie kann das Photon durch beide Schlitze ?"

( In der Zeit hab ich auch meine Lust auf Physik entdeckt. Physik-Leistungskurs mit 8 Mann, einem coolen Lehrer, guter Aussstattung, jedes Mal Schülerversuche. Besser kann man es nicht erwischen. )
Tja, diese Ausschweifung ist anders als Deine erste, in der noch Natur-umfassende Mathematik als kindergartenreife Vereinfachung dargestellt wurde, offenbar um sqt zu diffamieren.

Ob Physik interessant ist, ist für die Teilnehmer in einem Quantenforum hier außer Frage. Ich selber habe übrigens mit 16 als Kombination von Mathematik und Physik Elektrotechnik als Hauptfach gewählt. Meine Lehrer haben natürlich anno dazumal vor dem Saal auch eifrig experimentiert, bevor die Differentialgleichung das auslaufende Fass mit Wasser das Ding beschleunigte. Am Doppeltspaltgeschehen tu ich mich noch gerne erinneren. Aber wir reden hier nicht über Geschichtsschreibung oder Biographien. Sondern über Mathematik und Physik. Ein Geschichtslehrer in der Physik bemerkt spätestens beim Lösen von detaillierten Aufgaben, dass man sich bei jeder Aufgabe immer wieder sehr anstrengen muss, die Lösung richtig zu formulieren. Oft merkt er erst beim Experiment, dass er leider leider doch noch mal wieder einen Fehler gemacht hat. Aber tröste Dich: Nicht nur der Geschichtslehrer hat diese Erfahrung, sondern jeder citizen dieser Welt. Die Natur ist durchaus kompliziert in ihrer Beschreibung. Schade, wenn es einfach wäre. Meist kommt dem Physiker die richtige Lösung, wenn er es im Experiment sehen kann; das Experiment ist meistens eine Rückkopplung seiner Gedanken; ihm kam Physik als Kind als einfacher vor als Mathematik, denn man "sah ja, was passierte"; das schien manchem jungen Schüler einleuchtender als die Abstraktion der Mathematik. Der Elektrotechniker kennt diese Vereinfachung kaum, denn so gut wie nichts nichts, von dem , was da an Kalkulationen sein Fachgebiet beschreibt, ist aif einfache Weise sichtbar; das meiste im unsichbaren Raum.

Gerade das Doppeltspaltexperiment zeigt die Wirkung des imaginären Raums, in dem sich ein Photon zeitweise befindet. Die Wirkung dieses Raums wird komplett mit einer Großzahl Photonen und punktweise mit einem Photon aufgezeigt. Die berechtigte Frage stellt sich: wie blind ist der Physiker, der den imaginären Raum nicht wahrnimmt?

Auch eine einfache mathematische umfassende Beschreibung wie sqt, die die Gravitaton als Grundfeld postuliert und auf dieses Postulat Arithmetik und ihrer Set Theory los lässt, muss sehr sorgfältig studiert werden, da sie - trotz Einfachkeit - höchst eigenwillig und kompliziert ist. Die Mengenlehre als "einfach" zu sehen, ist dabei eine fatale Unterschätzung. An der Uni in Leipzig wurden - wie ich meine - früher doch ordentliche Vorlesungen in diesem Fach gegeben, die jedoch im Wesentlichen heute nur noch als Wahlfächer den Studenten zur Verfügung stehen. Ich denke, Du weißt dies besser als ich.

Gruß,
L

Ge?ndert von Lambert (28.10.08 um 06:51 Uhr)
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