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Alt 09.02.08, 15:42
Lorenzy Lorenzy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Verschränkte Teilchen - Eigenschaften bei der "Geburt"

Zitat:
Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
Es interferiert wirklich mit sich selbst; mit seiner anderen physikalischen 'Möglichkeit', die den anderen Weg genommen hat. Diese ist für sich alleine nicht meßbar, da per Definition in einem anderen Raumzeit-Strang.
Hi Hermes,

Nicht messbar = nicht falsifizierbar. Die Natur kann sich durchaus so verhalten, wie es die VWT beschreibt. Aber was kann der Nutzen dieser Interpretation sein, die viele Welten annimmt, wir aber leider immer nur eine Welt erfahren können? Schön. Man kann den unbeliebten Kollaps der Wellenfunktion mit neuen Worten wie "Vielen Welten" oder auch alten Worten wie "Selbstinterferenz", aus der Welt schaffen. Man hat damit aber nur eine weitere mögliche (und vielleicht auch bessere) Interpretation der Wellenfunktion geschaffen. Neue physikalische Gesetze ergeben sich daraus aber nicht. Ausser, dass nun Leute solch absurde (meine Meinung) Theorien, wie morphologische Felder in Betracht ziehen.
Philosphisch gesehen hat die VWT durchaus seine Berechtigung und gibt uns eine mögliche und gute Vorstellung unserer Welt. Aber was die Physik angeht, ist es einerlei, ob man jetzt an einen Kollaps der Wellenfunktion glaubt oder an Viele Welten. Die VWT steht im Einklang mit der QT. Aus ihr ergeben sich weder bessere noch andere Vorhersagen experimenteller Beobachtungen. Das wurde hier schon oft gesagt, aber anscheinend kann man es nicht oft genug erwähnen.

Zitat:
Hat dieses 'Selbstinterferieren' (ohne Viele Welten) überhaupt irgendeine Grundlage auf Formelebene oder ist das eben das neue Postulat?
Der als alternative zu V-W angenommene Kollaps der Wellenfunktion scheidet hier wohl aus als Erklärung. Obwohl die Kopenhagener Deutung nicht konsistent (dh. 'biegsame' Logik) ist, kann sie diesen Versuch nicht erklären.
Natürlich ist der Kollaps der Wellenfunktion in der Kopenhagener Deutung eine Ad-hoc Annahme. Aber keine Ad-hoc Annahme ist, dass unser Verständnis (unter Voraussetzung der Falsifizierbarkeit) dessen, was genau bei einer Messung passiert, regelrecht kollabiert. Ist leider so.
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Ge?ndert von Lorenzy (09.02.08 um 15:47 Uhr)
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