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Alt 01.03.09, 02:05
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
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Standard AW: Nichtkontextualität

Hi Hermes

1) Allgemeines
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Zitat:
Ich habe den Eindruck, er versteift sich zu sehr darauf, daß man Quantenphänomene nur beschreiben aber prinzipiell nicht anschaulich erklären oder verstehen kann - warum eigentlich?
Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung "Warum eigentlich nicht ?"
Es ist doch ein Grundbeduerfnis des Menschen nach Erklaerungen zu suchen.

Ich dachte zunaechst Zeilinger hat sich neu orientiert.
Sein Plan sieht aber ganz anders aus, wie man zunaechst vielleicht annehmen koennte.
Ich bin dennoch wirklich objektiv gespannt auf seine Arbeit.

Eines ist wohl klar und das habe ich auch versucht Uranor zu veranschaulichen.
Unser Erfahrungsraum basiert auf unserer evolutionaeren Entwicklung. Anfangs reichte dieser vielleicht vom Zentimeterbereich bis einige Kilometer. Auch wenn uns die Wissenschaft heute Bereiche in ganz anderer Groessenordnung erschliesst, liegen die dennoch weitab von unserem immer noch "steinzeitlichen" Erfahrungsraum.
Ein schoenes Beispiel ist hier die Wahrscheinlichkeitsrechnung,
bei der man sich ganz gerne verschaetzt, weil sie in der menschlichen Evolution keine sonderlich grosse Stellung einnahm.
(Es gibt hierzu verblueffende Beispiele)

In unserer "Meterwelt" bewegt sich nunmal ein Objekt vom Punkt A nach B in der Form wie wir eine Bewegung von unserer Alltagserfahrung her kennen. Und jetzt ist dies in der Mikrowelt ploetzlich in einigen Faellen voellig ausgeschlossen.
Oder Teilchen nehmen einen Wellencharakter an und sind scheinbar an mehreren Orten gleichzeitig.
Oder Tunneleffekt, oder ERP Paradoxon..
Du kennst ja sicherlich die ganzen Artefakte, die manche auch als Esoterik bezeichnen.

Ohne eine Interpretation, eine Erklaerung fuer einen dahinterstehenden Mechanismus muss dies fuer uns natuerlich voellig unverstaendlich erscheinen.
Und es duerfte auch klar sein, dass wir fuer solche Erscheinungen in der Natur natuerlich keine Interpretation erwarten duerfen, die unser Weltbild so bestehen laesst wie es ist.
Dass sich alles in Wohlgefallen, womoeglich Determinismus aufloest.

Wobei es zunaechst ja nur um die Quantenwelt geht.

Diese Stelle von Wiki halte ich bemerkenswert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bellsch...en_Ungleichung
oder
Zitat:
1.) Eine physikalische Theorie ist real, wenn jede Messung nur eine Eigenschaft abliest, die auch ohne Messung vorliegt, wenn also der Wert jeder denkbaren Messung feststeht, selbst wenn wir ihn wegen ungenügender Kenntnis verborgener Parameter nicht vorher wissen.

2.) Eine physikalische Theorie ist lokal, wenn sich bei zwei räumlich weit getrennten Teilchen die Wahl dessen, was beim einen Teilchen gemessen wird, nicht augenblicklich auf das andere Teilchen auswirkt.

Die Quantenmechanik ist keine reale und lokale Theorie.
Und das bei Wiki. Das ist schon heftig oder ? Also in positivem Sinne,

Zeilinger vertritt die Kopenhagener Deutung.
Damit muess er die Realitaet alleine ueber die Messung erklaeren. Mit seinem Informationsbegriff geraet er dabei in ein esoterisches Gemisch zwischen abstrakter und physikalischer Welt.
Information ist nun mal vor allem eines : Abstrakt.
Gedanken des Experimentators beeinflussen die Messung.
So weit ist man in einigen Kreisen schon bei der Kopenhagener Deutung.

Naechster Teil :
Auszuege von Zeilngers Interview

Ge?ndert von richy (02.03.09 um 02:27 Uhr)
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