Zitat:
Zitat von "TomS
Das Problem ist, dass der Begriff Theorie unsauber verendet wird. Eine physikalische Theorie kann z.B. eine präzise formulierte, etablierte, 'zig-fach überprüfte Theorie ein, Bsp. Quantenmechanik. Oder eben das krasse Gegenteil, Bsp. Stringtheorie. Letzteres sollte "Hypothese" genannt werden.
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Zitat:
Zitat von Joachim
Es ist genau umgekehrt.
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Nein ist es nicht. Und zwar deshalb, weil der Begriff "Theorie" in der Physik eine exakt definierte Bedeutung hat. Im Studium lernst du "Mechanik", "Elektrodynamik", "Quantenmechanik", "statistische Mechanik", ..., zusammengefasst unter "theoretische Physik". Eine Theorie ist also eine etablierte, in weiten Bereichen verifizierte Zusammenfassung von Definitionen und Begriffen sowie mathematischen Axiomen, Methoden und Beschreibungen zu deren Anwendung. Eine "Theorie" ist es deswegen, weil der Gültigkeitsbeich nicht universell ist, weil nie ein allgemeingültiger Beweis vorliegen kann, und weil immer die Möglichkeit der Falsifizierung besteht.
Der Vorläufer einer Theorie ist eine Ansammlung von Hypothesen. Und um genau das handelt es sich bei den Strings.
Zitat:
Zitat von Joachim
... sondern das es sich um ein ganzes Bündel von Theorien handelt, ...
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ein Bündel von Hypothesen
Zitat:
Zitat von Joachim
... die eine Hypothese gemein haben (nämlich dass die Grundstrukturen eine Punktteilchen, sondern Strings sind) ...
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jein; in der ggw. Fassung ja, aber es ist unklar, ob das die endgültige Formulierung ist
Der Stringtheorie fehlt ein zentrales Element einer Theorie, nämlich eine präzise mathematische Formulierung. Es gibt keine Menge von Axiomen und Gleichungen, die die Stringtheorie definieren. Gegenbeispiel Quantenmechanik: dort gibt es - je nach Zählung - drei oder vier definierende Axiome, und das war's! Bei der ART würde ich sagen, gibt es zwei Axiome.
Meiner Meinung nach ist "die Stringtheorie" eher soetwas wie "die Eichtheorie", d.h. eine (in diesem Fall noch sehr vage) Sammlung von Konstruktionsprinzipien für Theorien. Z.B. ist auch die "Eichtheorie" ein Konstruktionsprinzip, aus dem die Elektrodynamik, die QED, das Standardmodell, sowie unendlich viele weitere Theorien hervorgehen.