Einzelnen Beitrag anzeigen
  #28  
Alt 28.03.12, 17:08
RoKo RoKo ist offline
Guru
 
Registriert seit: 12.11.2009
Beitr?ge: 996
Standard AW: Zum Emergenz- und Messproblem

Zur Klarstellung: Mir geht es hier nicht primär um Interpretationen, sondern die Entwicklung der These, dass man sich zunächst um das Emergenz-Problem ("Wie emergiert die klassische/makrokopische Welt aus der Quantenwelt?") zu kümmern hat, bevor man überhaupt Messgeräte in die Theorie einführen kann.

Eine typische Darstellung des Messproblems (die auf John von Neumann 1932 zurückgeht) startet mit der Einführung zweier Zustandsvektoren
|S> = zu messendes System
|A> = Messgerät (Apparatus)
und der Behauptung, letzteres wäre zulässig, weil die Quantentheorie universell gültig ist.

Wie ich aber zu zeigen versucht habe, ist die Quantentheorie zwar universell gültig, aber eben nicht auf einen Festkörper als Ganzes anwendbar. Vielmehr haben zum einen die Chemie und zum anderen die Materialwissenschaft durch Anwendung der Quantentheorie hinreichend geklärt, was wir unter einem Festkörper zu verstehen haben und warum er überhaupt so zustande kommen kann.

Darüber hinaus wird gerne übersehen, dass auch die Thermodynamik beanspruchen kann, eine universelle Theorie zu sein. Welche Bedeutung das hat, kann man sich leicht überlegen, wenn man die Phänomene betrachtet, die nahe des absoluten Temperatur-Nullpunktes zu beobachten sind. Diese sind alle darauf zurückzuführen, dass bei Eliminierung der thermischen Fluktuationen ein kohärentes Schwingen des "Ganzen", eben vieler Atome, durchaus möglich ist. Aber eben nicht bei Normalthemperatur.

|A> = Messgerät (Apparatus) ist, wie scchon gestern angemerkt, eine sinnlose, unzulässige Simplifizierung.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
Mit Zitat antworten