Zitat:
Zitat von Timm
Hat man nun in diesem System nach Everett im einen Zweig den Eigenwert +1 im Zustand (1,0) und im anderen Zweig den Eigenwert -1 im Zustand (0,1)?
Oder bezieht sich der Begriff "Messwert", bzw. "Eigenwert" (+1 oder -1) ausschließlich auf die KI?
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Zurück zu meinem einfachen Beispiel:
1) Wir schicken ein Photon durch einen halbdurchlässigen Spiegel; am Spiegel wird es reflektiert oder transmittiert, jeweils mit 50% Wahrscheinlichkeit; zeitlich gesehen nach der Reflexion befindet sich das Photon in einem Superpositionszustand aus „reflektiert und transmittiert“; dem entsprächen z.B. Orte „links“ und „oben“; im Falle der QM wissen wir, dass wir das ohne Messung nicht beantworten können; mit Messung besagt die orthodoxe QM, dass der Superpositionszustand kollabiert und dass wir
entweder „links“
oder „oben“ messen und beobachten. Dieses „links“ entspräche z.B. dem „+1“, das „oben“ dem „-1“.
2) Selbes Experiment, Interpretation gemäß Everett: mit Messung besagt die Everettsche QM, dass der Superpositionszustand
nicht kollabiert und dass zwei Zweige bestehen bleiben,
sowohl einer mit „links, Beobachter sieht das Photon links“
als auch einer mit „oben, Beobachter sieht das Photon oben“. „links“ entspräche wieder dem „+1“, „oben“ dem „-1“; damit liegen die Werte „+1“ und „-1“ nur jeweils je Zweig vor, die Superposition enthält beide Zweige, demnach existiert über alle Zweige kein eindeutiger Messwert; die Wahrnehmung je Zweig entspricht jedoch exakt dem, was wir als Messung kennen.
3) Selbes Experiment, jedoch
rein klassisch mit einem Lichtpuls; offenbar haben wir nach der Reflexion
zwei Lichtpulse, einen „links“, einen „oben“; damit haben wir ganz anschaulich gar kein Problem, da wir weiterhin nur
einen Beobachter haben, der
beide Lichtpulse beobachtet. Everett behauptet nun - und die Dekohärenz liefert den präzisen Mechanismus - dass die Everettsche QM entsprechend (2) dann resultiert, wenn wir den Beobachter mit in die quantenmechanische Betrachtung mit einbeziehen. (1) kennt man aus diversen Darstellungen, leider ist (1) jedoch in sich unlogisch. (3) ist uns vertraut sowie anschaulich klar. (2) ist die logische Konsequenz aus dem Formalismus, und wäre unstrittig, wenn (3) nicht den makroskopischen Beobachter sowie seine Beobachtung mit umfassen würde.
Zitat:
Zitat von Timm
Hat man nun in diesem System nach Everett im einen Zweig den Eigenwert +1 im Zustand (1,0) und im anderen Zweig den Eigenwert -1 im Zustand (0,1)?
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Nach Everett
ist der eine Zweig „Zustand (1,0), Beobachter beobachtet +1“, der andere Zweig
ist „(0,1), Beobachter beobachtet -1“
Zitat:
Zitat von Timm
Oder bezieht sich der Begriff "Messwert", bzw. "Eigenwert" (+1 oder -1) ausschließlich auf die KI?
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Der Begriff „Messwert“ bezieht sich auch auf die Everettsche QM, aber er ist gemäß Everett nur
je Zweig und
je Beobachter das, was wir als Messwert kennen. Über alle Zweige gibt es nicht
den Messwert, sondern nur eine Superposition von Zweigen, d.h. eine Superposition von Beobachtern mit je „ihrem“ jeweiligen Messwert.