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Alt 12.02.10, 17:23
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Wie kann nichts trotzdem was sein

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Hallo richy,

soweit ich weis, noch nicht.
Ich denke auch, dass das nicht möglicht ist.
Aber das hatte ich ja, so in etwa, schon angemerkt.

Gruß EMI
Wurde meines Wissens doch schon.
In solchen Fällen muss die Messapparatur eine entsprechende Möglichkeit bieten, ihr Energie zu entziehen, damit der Energieerhaltungssatz eingehalten werden kann. Die Teilchen kommen ja aus dem nach der Energiebilanz verbotenen Bereich.

Leider erinnere ich mich nur schwach und habe keinen Link zur Hand.

v>c als Teilchengeschwindigkeit gibt es einfach nicht, auch nicht beim Tunneln. Was man in den Nimtz-Experimenten beobachtet (darauf bezieht sich richy vermutlich), ist, dass die Gruppengeschwindigkeit c(vakuum) überschreiten kann. I.A. entspricht die Gruppengeschwindigkeit ja auch der Signalgeschwindigkeit - mit einer Ausnahme: nämlich im Bereich extrem starker Dämpfung ("anomale Dispersion").

Genau dieser Bereich ist es aber, in dem die Tunnel-Experimente von Nimtz & Co gemacht werden. Ich finde es daher höchst irreführend oder gar unredlich, wenn diese Herrschaften behaupten, da "tunnele ein Teiclhen superluminal".

In ihren Publikationen weisen sie ja auch immer darauf hin, dass ihre Ergebnisse die von der QED vorhergesagten sind; in der QED als relativistische Theorie gibt es aber keine superluminalen Teilchen oder Signale.

Im alten Forum hatte ich hier vor 3 Jahren schon einmal dazu geschrieben:

Zitat:
Zitat von Uli
Diese Nimtz-Experimente hatten wir doch nun schon etliche Male hier, auch im alten Forum. Ich hatte damals schon mal geschrieben:

Im allgemeinen beschreibt ja die sog. Gruppengeschwindigkeit dw/dk (w für Frequenz und k für Wellenzahl) die Ausbreitung von Wellenpaketen, d.h. Signalen. Im Falle sehr starker Absorption gilt das aber nicht mehr: dann verändert sich nicht nur die Höhe des Peaks eines Wellenpakets aufgrund der starken Dämpfung, sondern auch seine Form (Dispersion); aus einem Peak werden z.B. n Peaks etc.. Dann stimmt die Gruppengeschwindigkeit einfach nicht mehr - wie ansonsten üblich - mit der Signalgeschwindigkeit überein.

In diesem Fall ("anomale Dispersion") - wenn das Paket während des Transports "auseinanderfliesst" - wird die Gruppengeschwindigkeit einfach uninteressant und hat nichts mehr mit der Geschwindigkeit der Signalausbreitung zu tun.

Das ist ein "alter Hut" aus der klassischen Elektrodynamik und seit 1907 bekannt (Sommerfeld glaube ich, kam als erster drauf).

siehe z.B.
anomale Dispersion (http://theory.gsi.de/~vanhees/faq/nimtz/node6.html)

In diesen Experimenten beobachtet man nun Gruppengeschwindigkeiten > c, macht eine Schlagzeile draus und sagt anschließend "ätsch, war doch nur anomale Dispersion".

Fazit. Im Falle anormaler Dispersion breitet sich die Wirkung nicht mit der Gruppengeschwindigkeit aus. Da wird die Gruppengeschwindigkeit ähnlich irrelevant wie die Phasengeschwindigkeit, was die Signalgeschwindigkeit angeht. Und die vorderste Front nach Einschalten einer Quelle ist sowieso nie schneller als c.
Gruß,
Uli
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