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  #11  
Alt 16.08.10, 17:07
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Überlichtschnelle Informationsübertragung

Hi Jogi

Zitat:
Zitat von Jogi
Entweder Lokalität mit Irrealität oder Realität mit Nichtlokalität.
Nur beides zugleich, Realität und Lokalität, das geht nicht.
Genau. Dein Modell scheint jedoch lokal und realistisch und determiniert zu sein.
Zitat:
"Realisiert" wird ein Zustand durch Messung (WW).
... oder in der VWI durch Dekohaerenz. VWI oder KD sind sich hier ansonsten einig. Die BM trennt noch zwischen eigenschaftslosem Teilchen und Eigenschaft.
"Realisiert" ist hier woertlich zu verstehen und darf nicht mit "Aufloesen einer Unwissenheit" verwechselt werden. Dazu nochmals die Idee Einsteins, der wie du gerne gesehen haette, dass "realisiert" lediglich "desinformiert" bedeutet :
(GICK)
http://homepage.univie.ac.at/franz.e...gicks/epr.html

Zitat:
Zitat von Gicks
Man könnte doch am linken Gicks die Augen und am rechten die Haare messen. Ist dann das Resultat z.B. links "beide Augen offen" und rechts "Haare stehen zu Berge", so könnte man schließen, dass das linke Gicks die entgegengesetzte Eigenschaft des rechten hat, d.h. gekämmt ist! Damit hätte das linke Gicks zwei scharfe Eigenschaften (beide Augen offen; Haare gekämmt), und aus wär's mit der Unbestimmtheit!

Albert Einstein und zwei seiner Kollegen (Boris Podolsky und Nathan Rosen) haben im Jahr 1935 die Idee, dass die Werte physikalischer Größen, also Eigenschaften, unbestimmt sind, nicht sehr attraktiv empfunden und den Verfechtern dieser Ansicht mit Argumenten der obigen Art eine harte Nuss aufgegeben. Kann es sein, dass die Werte der Gicks-Observablen nur unbekannt, aber nicht wirklich unbestimmt sind?
Vielleicht koennen wir mal beim Gicks Modell bleiben. Daran wuerde sich am einfachsten zeigen lassen ob dein Modell lokale Parameter (triviale Bertelmannsocken) enthaelt oder nicht. Ob es die Beobachtung, entgegen der Bellschen Ungleichung erfuellen kann.

Aber zunaechst noch ein Einwand.
Zitat:
Zitat von Jogi
Und wenn der Startpunkt beider Wellen nicht genau in der Mitte der Photonen liegt, entsteht auf dem Weg bis zum ersten, bzw. zweiten Spinflip eine Verschiebung der Korellation.
Du moechtest ueber eine Verschiebung eine Korrelation beseitigen ?
Das geht nicht ! Wenn man z.B. die Kreuzkorrelierte bildet erhaelt man als Ergebnis gerade eine Detektion ueber die Verschiebung tau !
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkorrelation

R_xy ist eine Funktion von der Verschiebung tau und wuerde sofort anzeigen, dass die Aufftrittsmerkmale korreliert und lediglich verschoben sind.
Um zu sehen dass Bild und dessen Negativ korreliert sind muessen diese nicht uebereinanderliegen. Selbst ein Verzerren wuerde daran nichts aendern.
Um die Korrelation vollstaendig aufzuloesen muesstest du die Werte zufaellig verwuerfeln.

Zitat:
Sie sind in dem Sinne nicht realisiert, dass bis zu einer Messung keine Information darüber vorliegt.
So ist "realisiert" eben nicht zu verstehen. Im Sinne von "man kennt die eine Sockenfarbe nur nicht". Im Sinne von Einsteins Rettungsversuch. Gerade das entscheidet Bells Versuch.
Zitat:
Ohne das Flippen bräuchte man ein anderes Argument für die statistische 50:50 Verteilung der Zustände.
Das ist die Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation der SGL. Der zweite noch schlimmere Brocken den man Schlucken muss. Es existiert ein echter, objektiver Zufall ! Aber was dies wirklich bedeutet scheint soundso niemandem klar zu sein. Die BM geht mit ihrer Kontextualitaet mehr in deine Richtung eines determinierten Zufalls. (Daher auch der Name Free Will Theorem, der die BM Interpretation widerlegen soll, aber nicht so recht kann)
Der determinierte Zufall (Chaos) scheint physikalisch "irgendwie" vernuenftiger, denn der objektive Zufall ist bei naeherer Betrachtung ein Monster. Aber auf der anderen Seite laesst der determinierte Zufall keinen freien Willen zu ! Und das widerspricht unserer gefuehlsmaessigen Einschaetzung unseres Daseins. Keinen freien Willen. Das will im Grunde auch niemand. Eine Zwickmuehle.

Wie dem auch sei. Du musst in deinem Modell irgendwie den Zufall einbauen. Ein periodisches Flippen ist kein Zufall. Fuer jeden Auslesezeitpunkt t_a steht das Ergebnis fest. Scheinbar baust du den Zufall beim Erzeugen (nicht Realisieren) der verschraenkten Zwillinge schon ein. Das ist ok. Das Flippen dann aber dann nicht mehr notwendig. Das ist kein Ersatz fuer "Nichtrealisiert".

Zitat:
Ich kann nicht hellsehen.
Du musst aber in deinem Modell hellsehen koennen um den beobachteten Situationen gerecht zu werden. Begruendung :
Zitat:
Zitat von Gicks
Und, was besonders wichtig ist: die Gickse wissen nicht im Voraus, welche Observable an ihnen gemessen werden. Dennoch zeigen sie, wenn die gleichen Observablen an ihnen gemessen werden, immer entgegengesetzte Eigenschaften.
Stuende der Zustand bereits fest, muessten die Gicks hellsehen koennen, welche Obserrvable an ihnen gemessen werden wird um sich angemessen zu verhalten.
Gehen wir das doch einfach mal im Gicks, Flip Modell durch :
Kodierung :
Observable 1 : Augen (Mund): 1=offen, 0=zu, x=nicht definiert
Observable 2 : Mund (Mund) : A=lachen, B=traurig, x=nicht definiert

I)
O1: Alice 1010101010101010-1010101010101010 Bob
O2: Alice ABABABABABABABAB-ABABABABABABAB Bob
(oder Vertauschungen von 1,0 und A,B)

Angenommen wir messen zuerst die Augen 1,0
Prima das passt, die sind via Bertelmanns Socken gegensaetzlich korreliert.
Jetzt muessen wir aber den Mund "entkorrelieren". Und zwar genau zu dem Zeitpunkt bei dem wir die Augen messen, denn erst dann wissen wir welche Observable wir messen. Veschieben waere wie erwaehnt ungeeignet. Aber selbst wenn wir uns eine Verwuerflungstaktik ausdenken muesste die nachtraeglich fuer die O2 Kette erfolgen. Akausal.
Wir muessen die in I angenommene Situation somit verwerfen :

II)
O1 : Alice 1010101010101010-1010101010101010 Bob
O2 : Alice XXXXXXXXXXXXXXXX-XXXXXXXXXXXXXXXX Bob
Bertelmanns Socken nuetzen in dem Fall schon nichts, denn nun existiert eine "Fernwirkung" fuer den Mund O2. Das Bob Teilchen muss wissen, dass bei Alice O1 gemessen wurde.

Messen wir den Mund ergibts sich entsprechend
III)
O1 : Alice XXXXXXXXXXXXXXXX-XXXXXXXXXXXXXXXX Bob
O2 : Alice 1010101010101010-1010101010101010 Bob

IV)
Das waere aber ein Widerspruch zu II. Es bleibt letztendlich :
O1 : Alice XXXXXXXXXXXXXXXX-XXXXXXXXXXXXXXXX Bob
O2 : Alice XXXXXXXXXXXXXXXX-XXXXXXXXXXXXXXXX Bob

Wie will ich aber ueberpruefen ob dieser undefinierte Zustand tatsaechlich vorliegt ? Dazu darf ich doch gar keine Messung vornehmen.
Herr Lesch wuerde im Geist der KD wie in seinem tollen Video daher verkuenden :
"Darueber koennen wir doch gar nichts wissen" Gluecklicherweise gab sich Herr Bell (BM) damit nicht zufrieden.So wie ich die Bellsche Ungleichung verstehe loest diese mittels statistischer Ueberlegungen das Problem.
Und das Resultat ist bekannt. Es liegt der Fall IV vor. Eher zum Leidwesen von Herrn Bell, der dem Realismus sehr verbunden war.
Zitat:
Zitat von Gick
Daraus folgt, dass die Messausgänge nicht im Voraus feststehen! Das Argument von Einstein, Podolsky und Rosen ist experimentell widerlegt, und die Quantentheorie hat gewonnen. Dennoch (oder vielmehr gerade deswegen) bleibt etwas Paradoxes zurück, das nach wie vor vielen Forschern Kopfzerbrechen bereitet: Die Eigenschaften der Gickse sind vor der Messung unbestimmt, und dennoch korrelieren sie sehr stark, stärker als es eine "verborgene" klassische Ursache bewirken könnte.
Zitat:
Zitat von Jogi
Wie ich aber an anderer Stelle schon erläutert habe, gibt es einen relativistischen Effekt, der die Korellation etwas verscheibt.
Verschieben aendert am Betrag einer Korrelation wie erwaehnt nichts. Aber auch nachtraegliches Verwuerfeln wuerde nichts nuetzen, da akausal.

Zitat:
Zitat von Jogi
Einmal die Rotation des Objekts (Trajektorie),
und dazu die Bewegung der Welle darauf (das wäre Bohm's "Teilchen").
Beides sind streng determinierte Vorgaenge. In der BM scheint man bei der Eigenschaft des ansonsten eigenschaftslosen Teilchens die Zugestaendnisse an die QM zu implementieren. Diese werden bei der Messung/Dekohaerenz erzeugt. Das fehlt in deinem Modell meiner Meinung nach.

Zitat:
Raumartig getrennte Objekte beeinflussen sich eben nicht, sonst hätten wir ja den Salat (die spukhafte Fernwirkung).
Es gibt ja Leute die meinen tatsaechlich eine spukhafte Fernwirkung waere ueber Bertelmanns lokale verborgene Socken widerlegt.
"Spukhafte Fernwirkung" = "nichtreale Nichtlokalitaet"
Entfernt man die Nichtlokalitaet bleibt der Spuk, der die Fernwirkung enthaelt. KD
Entfernt man den Spuk bleibt die Fernwirkung die etwas Spuk enthaelt. BM,VWI

Beidem kann man sich nicht entledigen.
Gruesse

Ge?ndert von richy (16.08.10 um 17:38 Uhr)
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