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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

 
 
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Alt 31.03.12, 16:21
fossilium fossilium ist offline
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Standard AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)

Hi kingcrimson04,

Du schreibst:

Zitat:
Zitat von kingcrimson04 Beitrag anzeigen
Aber das basale Problem, das jeder Bobachtung (und damit auch Messung) vorausgeht und zwar kausal vorausgeht ist: ich muss eine Unterscheidung treffen. Ich muss das zu beobachtende vom nicht zu Beobachteten unterscheiden. In der Logik Spencer- Browns heisst es: "draw a distinction"
Ja, das stimmt, aber es ist banal.

Worin soll da die tiefgreifende Erkenntnis liegen ?

Zitat:
Zitat von kingcrimson04 Beitrag anzeigen
Mit dieser differenzierungstheoretischen Sichtweise kommen wir ohne Begriffe wie Individualität o.ä. aus.
Wieso kommst Du ohne den Begriff Individualität aus ? Na gut, ich verwende diesen so gut wie nicht, sondern stattdessen den der Identität. Aber ohne den geht rein gar nichts.

Physikalisch entsteht Identität aus einer Binnendiffusität durch Differenzierung oder Abgrenzung. Das ist aber nichts Besonderes.

Warum hat man so viele Probleme mit der Verschränkung ?

Ein verschränktes Objekt hat zwar eine Identität im Vergleich zur Umgebung, aber keine einzelnen Teile mit Identität. Deshalb gehen alle Vergleiche mit den Socken des Herrn Bertelmann oder bunten Kugeln schon im Ansatz von falschen Voraussetzungen aus – und führen dementsprechend in die Paradoxie. Ich kann auch keine einzelnen Teile eines verschränkten Objektes messen, wie zum Beispiel den Spin des einen, um damit den anderen gleichzeitig, o.ä.. Dies führt, wie man weiss zu paradoxen Ergebnissen, aber die Ursache ist nicht die paradoxe Quantenmechanik,sondern eine falsche Sicht auf das Beobachtungsobjekt und seine Messung – das ist jedenfalls meine Meinung.

Was misst man denn stattdessen ?

Wenn sich zwei Teile zu einem Objekt verschränken, „verlieren“ die Teile ihre Ortsbestimmung. Aber ich kann für das verschränkte Objekt noch einen internen Abstand definieren. Dieser Abstand ist aber kein irgendwie räumlich festgelegter (kein lokaler), dieser würde wieder einen bestimmten Anfangs- und Endort (also zwei Identitäten innerhalb des verschr. Objekts) voraussetzen. Der Abstand ist vielmehr so etwas wie ein „Abstand an sich“ – so wie ein Abstand innerhalb einer Welle.

Eine (trägerlose) Welle ist auch ein Objekt, das ebenfalls nicht aus Bestandteilen besteht, die an einem bestimmten Ort gelegen sind. Aber es gibt auch in einer Welle den Begriff des Abstands (z.B. zwischen zwei gleichen Phasen), und natürlich Funktionen dieses Abstandes.

So macht auch der Begriff des Ortes zweier verschränkter Teilchen keinen Sinn (und damit ihre Messung), aber einen Abstand zwischen ihnen kann ich schon definieren. Facit:

Ich kann also, wenn ich messe, wenn überhaupt nur einen Abstand oder eine Funktion dieses Abstands messen.

Ich messe doch nicht die Eigenschaft von einem Bestandteil –

Ich denke man muss sich auf diese Weise systemtheoretisch an das Phänomen herantasten.

Dass die Feststellung, jede Beobachtung blendet die Nicht-Beobachtung aus -scheint mir letztlich ein Plagiat zu sein, und uns nicht voranzubringen.
Will trotzdem nochmal drüber nachdenken.
Melde mich später.
Grüsse
Fossilium
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