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Plauderecke Alles, was garantiert nichts mit Physik zu tun hat. Seid nett zueinander! |
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#1
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
Aber: Das gilt ja nur, wenn ich in einen bereits vorhandenen Rechenprozess eingreife. Für den Urknall gälte das nicht. Dort startet der Rechenprozess ja erst. Aber nehmen wir an, dass es auch vor dem Urknall bereits Information gab (das wäre z.B. beim Big Bounce der Fall). Dann spricht alleine schon der Hang zur Entropiezunahme für die von uns beobachtete Richtung des Zeitpfeils. Man bräuchte also gar nicht mit dem Informationsverlust argumentieren, wenn sich die Frage nach der Richtung des Zeitpfeils stellt. Auf der anderen Seite muss man sich aber auch klarmachen, dass die allermeisten Vorgänge im Universum sozusagen bei "Umgebungstemperatur" ablaufen, also mit einem recht geringen Wirkungsgrad (Carnot-Prozess). Gälte das aber auch für den Urknall? Eher nicht. Ohne entsprechende "Arbeitsfähigkeit" der beim Urknall vorhandenen Energie gäbe es uns schliesslich nicht. Möglicherweise hängt die Frage nach der Zeitrichtung dann davon ab, welcher Efffekt beim Urknall signifikanter war. War es der mögliche Informationsverlust oder die mögliche Zunahme der Entropie? Hmm... Gruss, Marco Polo |
#2
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
nach meine Informationen definiert die Entropie zwar einen Entropiepfeil, aber nicht automatisch auch dessen Richtung. Brian Greene schreibt dazu auf Seite 191 seines Buches [1] folgendes: Zitat:
Mit freundlichen Grüßen Eugen Bauhof [1] Greene, Brian Der Stoff, aus dem der Kosmos ist. Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. Berlin 2004. ISBN=3-88680-738-X, Erste Auflage.
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski |
#3
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AW: Math Verhulst 1989
Hi Marco
Zitat:
Wie dies aber bei einem nichtlinearen nichtumkehrbaren kontinuierlichen Vorgang sein soll kann ich mir ueberhaupt nicht vorstellen. Und das Dumme ist. Man kann solch eine DGL dann nicht analytisch loesen. Also kann ich ihn nur am Rechner simulieren und dazu muss ich die Gleichungen diskretisieren. Bei der Entropie und Information hab ich das selbe Problem. Die kann ich mir ohne Diskretisierung einfach nicht vorstellen. Zitat:
Zitat:
Viel besser kann ich mir vorstellen, dass es hier zunaechst einen oder wenige Raumzeitwuerfel gab. Und Expansion bedeutet dass diese sich teilen, so wie in der LQG. Dann wuerden tatsaechlich mehr moegliche Besetzungszustaende entstehen. Zitat:
Wenn ich den Energieinhalt des Universus berechne. Was nehme ich da alles hinzu ? Auch Wasserstoffwolken als potentielle Sonnen ? Zitat:
Vielleicht solte ich auch mal schauen wie die Chaosprofis dies aktuell beurteilen. Ach jetzt bin ich schon wieder bei der Physik gelandet. Bevor ich ins Jahr 1989 ohne Maple zurueckkehre, sollte ich vielleicht doch erst meine Hypothese bezueglich der Verhulst Gleichung ueberpruepfen. Fuer komplexe Werte ist es im Grunde klar, dass zu einem Istzustand 2^k komplexe Anfangswerte gehoeren (Siehe Phas-o-mat). Die Verhulst Gleichung ist zunaechst aber noch reell. Wie kann man meine Idee einfach ueber den Begriff Information beschreiben ? Nehmen wir die Iteration -3,9,81 Will ich hier von 81 zum Startwert -3 gelangen benoetige ich zusaetzlich die Information ueber das Vorzeichen, die nicht mitgegeben wird. Die kann ich im Beispiel z.B darstellen als info=(0,1,1) War der Startwert gleich 3 : info=(1,1,1) Um fuer den Spezialfall r=2 der Verhulstgleichung zum Startwert zurueckzukehren benoetige ich die Information info=(0,0,0,0,0,0,0.....) Man kann sich ueberlegen (kann ich auch zeigen) War der Startwert groesser 0.5 lautet das Vorzeicheninfo info=(1,0,0,0,0,0,0.....) Fuer r=2 kann man im Grunde nicht sagen, dass die Verhulst Gleichung nicht umkehrbar sei. Obwohl sie nichtlinear ist. (Aber sie ist nicht chaotisch). Mir fehlt lediglich das Vorzeichen des Anfangswertes. Allerdings, wenn ich nur mit 100 Dezimalstellen rechne oder nur mit 1000 Dezimalstellen, dann gelingt das Zurueckrechnen nicht. Ich muss wie Maple voellig exakt rechnen. Wenn ich r nun von r=2 langsam bis r=4 erhoehe erwarte ich Vorzeichenmuster der Form : info=(1,0,1,0,1,0.....) oder info=(1,1,1,0,1,0.....) Ob dem so ist weiss ich noch nicht. (Im Komplexen sicherlich) Allerdings ist die Bestimmung der Bitmuster mit recht viel Arbeit verbunden. Man wird alle Faelle durchspielen muessen. Auch fuer mehrere Anfangswerte. Gruesse |
#4
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AW: Math Verhulst 1989
Hi Eugen
Zitat:
Muss der nichlineare Prozess chaotisch sein ? Mich interessiert es einfach wie es sich mit der Umkehrbarkeit und der Vorzeichenwahl bei der Verhulst Gleichung verhaelt. Hat man da aufgrund von numerischen Versuchen mit Fliesskommazahlen vielleicht zu einfach geschlossen: Na alleine aufgrund der Rundungsfehler ist die Geichung nicht umkehbar. Klar alleine wegen der Unschaerferelation "rechnet" die Natur nicht exakt. Aber ich moechte erstmal schauen wie dies im mathematisch exakten numerischen Versuch aussieht. Tja, ich muesste ueberhaupt mehr zu dem Thema lesen. Gruesse Ge?ndert von richy (15.10.11 um 15:41 Uhr) |
#5
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AW: Math Verhulst 1989
Yeah !!!
Ich hab mir einen feinen simplen Programmcode ausgedacht, der genau diesen Info String liefert auf den ich so scharf war. Ich muss ja gar nicht alle Faelle durchspielen, denn ich hab doch alle Werte gespeichert. Also bilde ich einfach Haupt und Nebenwert der Wurzel die ich s0 und s1 nenne und vergleiche welcher Wert der richtig ist (ueber das Betragsquadrat). Setze dementsprechend ein Flag 0 oder 1 (in einem "Dezimalpseudostring") und benutze natuerlich das richtigen Wurzelvorzeichen fuer den Zeitschritt. Vorwaertsinteration wie gehabt, dann der einfache Code : > k:=0; > inf:=0; > > for i from N to 2*N do > s0:=simplify(1/2/r*(r-(r^2-4*r*s)^(1/2))); > s1:=simplify(1/2/r*(r+(r^2-4*r*s)^(1/2))); > > if (s0-f[N-k])^2 < (s1-f[N-k])^2 > then s:=s0; inf:=inf+0*10^k; > else s:=s1; inf:=inf+1*10^k; > fi; > > f[i]:=s; > k:=k+1: > od: Der Mapelsche Daemon spielt auch mit und rechnet ohne Ueberlauf exakt. Und es ist so wie ich es vermutet habe ! Das Vorzeichenmuster ist kein langweiliges 111111111 oder 011111111 wie bei y[k+1]=y[k]^2 sondern tatsaechlich ein Informationsmuster ! Und natuerlich abhaengig von den Anfangswerten. Hey Weihnachten ist doch erst in 70 Tagen :-) Jetzt lasse ich einfach mal die Anfangswerte 1/10 2/10 ....9/10 in einer Schleife durchlaufen. Fuer den Spezialfall r=2 erhalte ich wie erwartet noch ein langweiliges Schema : 00000000000 00000000000 00000000000 00000000000 11111111111 10000000000 10000000000 10000000000 10000000000 Fuer den Chaosfall r=3.9 erhalte ich dagegen die Muster : 00101011111 01101110110 01110110110 01011110110 11001010010 11011110110 11110110110 11101110110 10101011111 Will ich zum Beispiel fuer r=3.9, y0=0.3 nach 10 Iterationen wieder zum Anfagnswert y0 zurueckkehren benoetige ich den "Vorzeichencode" info=01110110110 Und damit habe ich numerisch gezeigt : Die Verhulstgleichung ist abhaengig vom Parameter r nicht nur aufgrund einer Rechenungenauigkeit nichtumkehrbar, sondern prinzipiell aufgrund der Unkenntnis des Wurzelvorzeichens ! Mit zunehmendem Chaos steigt die "Unkenntnis". Und so sieht eine chaotische Umkehrung aus, wenn man das Vorzeichenmuster kennt : (Funktioniert fuer r<>2 sogar mit Flieskomma. r=2 ist eben ein Spezialfall) Nach so einer Umkehrung habe ich 1989 vergeblich gesucht und dann etwas ganz anderes ausprobiert, das zu fast noch interessanteren Ergebnissen fuehrt. Ge?ndert von richy (15.10.11 um 23:21 Uhr) |
#6
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AW: Math Verhulst 1989
Und da dies auch mit Fliesskomma funktioniert hier mal der Code von
r=3.9, y0=0.9 fuer 500 Iterationen : EDIT r=4.0, y0=0.9 fuer 500 Iterationen : 10101110010110000001111001001101010011000010101000 11000101010101111101110011001000110110110111100100 10111110010101111101111000001011110000011111010011 00101000010001001011010011000110100000011000010101 01100100001100111011001011111111111110101111011011 00001011011100101111011000100000001100101110111110 10011101011111101101110011101100100111001001001101 10110100011010001000000010001000110001111000101001 11111000010101000011001101000111111101000001011000 10000100011101111111110011011011000011111111100000 Vorzeichencode des 2 er Zyklus : r=3.4, y0=0.1 11111111101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 10101010101010101010101010101010101010101010101010 Hier fehlen aufgrund der Periodizitaet lediglich 2 bit Information. (plus der nichtstationaeren Einschwingphase) Dreierzyklus r=1+wurzel(8) mit chaotischer Intermettenz 10101101111101101011011011011011011010111111111011 11111011111011011011011011111110110101011101011110 11111010101010110110110110110110110110110110110110 11011011011011011011011011011011011011011011011011 01101101101101101101101101101101101101101101101101 10110110110110110110110110110110110110110110110110 11011011011011011011011011011011011011011011011011 01101101101101101101101101101101101101101101101101 10110110110110110110110110110110110110110110110110 11011011011011011011011011011011011011011011011011 Ge?ndert von richy (16.10.11 um 03:03 Uhr) |
#7
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
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#8
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
Immerhin mal was zum schmunzeln. Danach war mir vorhin nämlich ganz und gar nicht. War vorhin in der Veltins-Arena auf Schalke gegen den 1 FCK. Ge?ndert von Marco Polo (15.10.11 um 23:41 Uhr) |
#9
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
@richy, ich blödel doch nur rum. Gruß, Hawkwind |
#10
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AW: Math Verhulst 1989
Zitat:
Und danke dass du den Namen der verbotenen Stadt nicht ausgesprochen hast. Für uns Insider: Herne-West grüsst Lüdenscheid-Nord. Aber pssst... ------------------------------------------------------------------------------------------ @Eugen: danke für die Info. Das Buch von Brian Green habe ich bereits 2 mal durchgelesen und kenne auch den von dir zitierten Abschnitt. Wenn wir aber von der klassischen Vorstellung des Urknalls ausgehen, ist hier lediglich die Entropiezunahme in Richtung Zukunft relevant. Ein "davor" gab es ja nicht. Im übrigen geht es ja hier lediglich um Wahrscheinlichkeiten. Also wie wahrscheinlich ist es, dass sich ein Zustand höherer Entropie einstellt? Wir wir wissen, ist diese extrem hoch. Das ist für mich ein starkes Indiz dafür, dass der entropische Zeitpfeil in enger Beziehung mit dem tatsächlichen Zeitpfeil steht und keine weiteren Gründe heranzuziehen sind. Die von uns beobachtete Zeitrichtung, war demnach einfach die "wahrscheinlichste". Gute Nacht, Marco Polo Ge?ndert von Marco Polo (16.10.11 um 00:51 Uhr) |
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