Ukraine

[Bernhard]

Zitat von Hawkwind

Angesichts der steigenden Anzahl von Kriegsverbrechen sollte man Merz Vorschlag erwägen:
https://www.t-online.de/nachrichten/...-stream-1.html

Das kann man gerne machen. Ob es bezahlbar bleibt, ist die andere Frage:
Einigen ist nicht klar, welchen Preis man bezahlt (ntv, 08.03.22)

Damit hat die neue Regierung wohl auch nicht gerechnet, so schnell in's kalte Wasser geworfen zu werden.

[Hawkwind]

Kann man das wirklich weiterlaufen lassen, wenn man weiß, dass wir auf diese Weise das Bombardement von Krankenhäusern finanzieren?
Irgendwann werden uns selbst die so finanzierten Panzer plattwalzen.

[sirius]

Ich habe die Diskussion mit Anne Will nicht gesehen, sondern nur den Artikel gelesen.

Robert Habeck vertritt mE einen vernünftigen Standpunkt.

https://www.welt.de/vermischtes/arti...ut-kommen.html

Es geht nicht darum, was man tun möchte, sondern darum, was die Gesellschaft in Deutschland verkraften kann. Auch wenn derzeit eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung anderes möchte, muß verantwortungsvolle Politik bedenken, daß die Stimmung im Volk schnell umschlagen kann, wenn die Einbußen für die Menschen unverhältnismäßig groß werden.

Ich verstehe durchaus auch die Forderung und die Sicht der Ukrainer, aber ich bin der Ansicht, daß z.B. die Lieferung von polnischen Kampfjets über die USA oder ein überstürzter EU-Beitritt das Problem nicht lösen würden. Eine Verstrickung der NATO in den Krieg in der Ukraine, die vom Westen ausgeht, ist strikt abzulehnen, solange keine NATO-Mitgliedsstaaten betroffen sind.
Bei allem Verständnis für das Leid der Zivilbevölkerung und der Flüchtlinge darf die Ukraine nichts verlangen, was die Situation in Richtung eines WK III lenken könnte oder eine direkt provozierte nukleare Attacke mit Waffen durch Russland zur Folge haben könnte.

Klingt sicherlich nicht freundlich und kooperativ in den Ohren mancher Menschen.
Als Appeasement gegenüber Rußland würde ich eine solche Haltung trotzdem nicht einordnen. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß die Situation von Seiten Russlands eskaliert wird.
Trotzdem sollten EU und NATO mE bis zu solch einem Szenario keinen Anlaß zur Eskalation bieten.

[Bernhard]

Zitat von sirius

Ich verstehe durchaus auch die Forderung und die Sicht der Ukrainer, aber ich bin der Ansicht, daß z.B. die Lieferung von polnischen Kampfjets über die USA oder ein überstürzter EU-Beitritt das Problem nicht lösen würden. Eine Verstrickung der NATO in den Krieg in der Ukraine, die vom Westen ausgeht, ist strikt abzulehnen, solange keine NATO-Mitgliedsstaaten betroffen sind.
Bei allem Verständnis für das Leid der Zivilbevölkerung und der Flüchtlinge darf die Ukraine nichts verlangen, was die Situation in Richtung eines WK III lenken könnte oder eine direkt provozierte nukleare Attacke mit Waffen durch Russland zur Folge haben könnte.

Genaugenommen ist die NATO aufgrund der getätigten Waffenlieferungen in die Ukraine eh schon am Krieg beteiligt und man wird zukünftig wohl noch viel genauer hinsehen müssen, wer von Russland in den NATO-Staaten so unterwegs ist. Die Morde an Kreml-Kritikern auf NATO-Gebiet kann man nun gerne als Weckruf werten.

Siehe auch: Der Urlaub des Westens ist vorbei (zeit.de 09.03.22)

[Geku]

Fehler des Westens war, die Ukraine darauf hinzuweisen, dass für sie nur eine Neutralität in Frage kommt und keine miltärisches Eingreifen der NATO erfolgen wird. Grund: Gefahr eine dritten Weltkrieges.

Vielleicht hätte sich Putin mit der Neutralität und der Selbstständigkeit (Selbstverwahltung) von Donezk und Luhansk zufrieden gegeben. Die Krim war sowieso verloren.

Glaubte Selensky die Krim (mit Hilfe der NATO) zurück erobern zu können?

[Bernhard]

Zitat von Geku

Fehler des Westens war, die Ukraine darauf hinzuweisen, dass für sie nur eine Nettalität in Frage kommt und keine miltärisches Eingreifen der NATO erfolgen wird. Grund: Gefahr eine dritten Weltkrieges.

Ein Fehler wäre es IMHO gewesen, den russischen Einmarsch zu unterstützen.

Glaubte Selensky die Krim (mit Hilfe der NATO) zurück erobern zu können?

Halte ich eher für unwahrscheinlich. Selensky hatte auf eine engere Zusammenarbeit mit NATO und EU gehofft und beide hatten sich doch mit der russischen Übernahme der Krim bereits abgefunden. Hier hätte man schon früher Sanktionen verhängen können, hatte aber noch auf friedliche Absichten gehofft.

[TomS]

Zitat von Geku

Vielleicht hätte sich Putin mit der Neutralität und der Selbstständigkeit (Selbstverwahltung) von Donezk und Luhansk zufrieden gegeben. Die Krim war sowieso verloren.

Das ist ein Trugschluss.

Putin geht es i) um die Präsenz der Nato nahe der russischen Grenze und daher um die Neutralität (und Demilitarisierung) der Ukraine, und ii) um die Demokratisierungsbewegungen nahe seiner Grenzen.

Beides löst Putin nicht mit Donezk und Luhansk.

[Geku]

Zitat von TomS

Das ist ein Trugschluss

Eher ein Missverständnis, die Neutraliät war auf die gesamte Ukraine bezogen.

[sirius]

Zitat von Bernhard

Genaugenommen ist die NATO aufgrund der getätigten Waffenlieferungen in die Ukraine eh schon am Krieg beteiligt und man wird zukünftig wohl noch viel genauer hinsehen müssen, wer von Russland in den NATO-Staaten so unterwegs ist. Die Morde an Kreml-Kritikern auf NATO-Gebiet kann man nun gerne als Weckruf werten.

Siehe auch: Der Urlaub des Westens ist vorbei (zeit.de 09.03.22)

Interessante Ansichten über Vladimir Putin vom langjährigen Europapolitiker Otto von Habsburg

https://www.welt.de/politik/deutschl...3-vor-ihm.html

Russland ist allerdings nicht das einzige Land, das imperiale Politik betreibt.
Das sollte man nicht vergessen, wenn man heute das aggressive Vorgehen des russischen Präsidenten kritisiert.

[Hawkwind]

Zitat von sirius

Interessante Ansichten über Vladimir Putin vom langjährigen Europapolitiker Otto von Habsburg

https://www.welt.de/politik/deutschl...3-vor-ihm.html

Russland ist allerdings nicht das einzige Land, das imperiale Politik betreibt.
Das sollte man nicht vergessen, wenn man heute das aggressive Vorgehen des russischen Präsidenten kritisiert.

Vergessen wir nicht, aber er ist der einzige, dessen Panzer über europäische Grenzen hinwegrollen und dessen Raketen die Wohngebiete eines Nachbarlandes dem Erdboden gleichmachen. Ich würde es mit relativierenden Vergleichen nicht so sehr übertreiben wollen.