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AW: Marketingag: Urknall
"Niemand gibt so viel Geld für Philosophie aus. Der wahre Grund, die Beschleuniger zu finanzieren, lag darin, sich gegen neuartige Waffen zu versichern. Im Kalten Krieg konnten die Regierungen es nicht riskieren, dass sich etwas entwickelt, das sie nicht unter Kontrolle hatten."
Das hat Hermes' guter alter Physiklehrer Kumberg einst so ähnlich auch gesagt. Die massive Förderung der Atomenergie hatte nach ihm auch damit zu tun, daß beim Betrieb eines Atomkraftwerks Zeugs entsteht, daß auch zum Bau von Atombomben praktisch ist. War ja ein großer Trend in den 50ern. Was Laughlin sagt, ist halt ohne unnötigen Respekt vor dem Wissenschaftsbetrieb. Es geht um Geld und Macht und darum, Recht zu haben, da wird Wahrheit schon mal auch zweitrangig... Kann nichts fragwürdiges an den Aussagen im Interview finden. Hört sich eher nach einem Einblick hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebs ohne Puderzucker an. Klar, ein Buch hat er natürlich auch am Start, da fällt provozieren noch leichter.... Über den Rostbraten hätte ich mich als Prüfling aufgeregt, allerdings! Ge?ndert von Hermes (03.01.08 um 17:34 Uhr) |
#12
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AW: Marketingag: Urknall
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#13
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AW: Marketingag: Urknall
[QUOTE=Hermes;13958]"Niemand gibt so viel Geld für Philosophie aus. Der wahre Grund, die Beschleuniger zu finanzieren, lag darin, sich gegen neuartige Waffen zu versichern. Im Kalten Krieg konnten die Regierungen es nicht riskieren, dass sich etwas entwickelt, das sie nicht unter Kontrolle hatten."
Ist es nicht tröstlich, dass PHILOSOPHIE so preiswert zu haben ist? Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal "an den Meister" erinnern: "In einem gewissen Sinn halte ich es also für wahr, dass dem reinen Denken das Erfassen des Wirklichen möglich sei, wie es die Alten geträumt haben." (Albert EINSTEIN) Ich vermute,Hermes, dass Dein alter Physiklehrer ein entscheidendes Motiv für die experimentelle Gigantomanie (die neuen Experimente in CERN kosten mindestens 3,9 Milliarden €) der Experimental-Physik benannt hat. Dennoch plädiere ich dafür, den eingeschlagenen Weg "bis zum bitteren (oder süßen?) Ende" zu gehen. Wie wird es wohl weiter gehen, wenn das HIGGS-Boson gefunden worden ist? "Schau mer mol!" (F. Beckenbauer) oder: "Abwarten - und Tee trinken." (A. Einstein) Gruß, seberta |
#14
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AW: Marketingag: Urknall
Zitat:
Warum soll man aus astro- und teilchenphysikalischen Beobachtungen keine Schlüsse auf die Vergangenheit ziehen dürfen? Physik könnte man ohne Interpretationen gar nicht betreiben.
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www.lhc-facts.ch |
#15
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AW: Marketingag: Urknall
Wenn das so ist, was ich auch vermute, nähert sich diese empirische Naturwissenschaft in methodischer Hinsicht der hermeneutischen Geistes-Wissenschaft an.
Wahrscheinlich hatte F. NIETZSCHE Recht, als er einmal sinngemäß formulierte: "Es gibt keine Tatsachen - sondern nur Interpretationen." Die Anerkennung eines Beobachtungsereignisses in einem physikalischen Experiment durch die Forschergemeinschaft der Physiker a l s Tatsache ist bereits - eine Interpretation. Oder irre ich mich da? seberta |
#16
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AW: Marketingag: Urknall
Zitat:
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#17
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AW: Marketingag: Urknall
Einverstanden, pauli!
Durch Deinen Vorschlag sehe ich eine "doppelte" Interpretation: 1. Stufe = Beobachtungsdaten, Messergebnisse o.ä. a l s Tat-Sache anzuerkennen 2. Stufe = Anerkennung eines "Maximums an Erkenntnis" a l s Tatsache. In beiden Fällen ist eine notwendige Bedingung: Der Verständigungsprozess innerhalb der Physiker-Gemeinschaft, was nun a l s was angesehen werden und gelten soll. Auf diesem Wege gibt es durchaus "relative Sicherheit" und auch einen sehr bemerkenswerten Erkenntnisfortschritt innerhalb der Geschichte der Physik. Ich plädiere also keinesfalls für den Dauer-Zweifel. Aber den hattest Du mir auch gar nicht unterstellt, oder? In Anlehnung an Deine Formulierung "Maximum an Erkenntnis" stellt sich mir natürlich die Frage, wann man innerhalb der Forschergemeinschaft weiss, dass "das Maximum" erreicht worden ist. Da es darüber wahrscheinlich keinen Konsens gibt, ist der physikalische Forschungsprozess möglicherweise ein "progressus ad infinitum ......". Wenn dem so wäre, gäbe es wohl auch keine TOE als krönender Abschluss der physikalischen Suche nach der EINHEIT (oder URKRAFT) des Universums. Aber vielleicht irre ich mich da auch....... |
#18
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AW: Marketingag: Urknall
Tja..
Warum hat Gott das Universum meistens wohl mit genügend Platz(Tolleranz) unter den einzelnen Objekten geschaffen? Die Sterne stehen nicht umsonst so weit weg voneinander... Ist das nicht ein Zeichen, sich auch geistig eine geeignete Tolleranz anzueignen?? Vom Makrokosmos aus in dem Mikrokosmos zu schauen ist immerhin was anderes, als selbst ein Teil des Mikrokosmoses zu sein, und von dieser Warte aus das Umfeld des Mikrokosmoses zu betrachten... Meiner Meinung führt erst die durch das jeweilige örtlich verschieden vorhandene Gravpotential zu einer "verbogenen" (dillatierte)Sichtweise, die uns erst all die Interpretationsmöglichkeiten liefert.. Meiner Ansicht nach sollte man sich wirklich dazu durchringen, zuerst mal nur den prinzipiellen Geschehnis-Reihenfolgen Beachtung zu schenken und erst dann sich mit deren Interpretationen aufhalten. Prinzipien sind die einzigen Unveränderlichkeiten in Raum und Zeit, denn sie funktionieren immer nach dem selben Muster.. Nur mal schnell, mal langsam, mal so schnell, das keine EM-Welle von seinem Geschehen zeugen kann und manchesmal so langsam, das wir tausende von Leben leben müssten, um sie jemals zu Gesicht zu kriegen(und die Grössenverhältnisse verhalten sich natürlich genauso!!)... Was bleibt also? Vielleicht eine tolerantere Fassung des Begriffes Physik?? JGC |
#19
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AW: Marketingag: Urknall
@seberta
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Ist schon eine verzwickte Situation, die im Laufe des Fortschritts nicht einfacher wird. |
#20
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AW: Marketingag: Urknall
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