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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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Themen-Optionen | Ansicht |
#21
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Hallo Eugen Bauhof,
für das Auftreten einer Zeitdilatation ist doch kein Wechsel des Inertialsystems notwendig. Beispiel: Uhr im fahrenden Zug geht andersals Uhr am Bahndamm. Ein Wechsel des Inertialsystems in Deinem Sinne (Beispiel: Uhr mit ZUg kommt wieder zu Uhr am Bahndamm zurück) legt lediglich den Bahndamm mit Uhr als (ruhendes) Bezugssystem fest und läßt die Feststellung zu, dass beim Zusammentreffen die Uhr im Zug langsamer und die Uhr am Bahndamm schneller gegangen ist. Nach meiner Interpretation ist die Gesamtbewegung des Zuges (hin und zurück) nicht mehr inertial und und damit eine Anwendung des Relativitätsprinzips ausgeschlossen, da die Uhr am Bahndamm sich inertial (nur in der Zeit) bewegt, die Uhr im Zug dagegen wegen des Richtungswechsels beschleunigt und damit nichtinertial. Sie geht langsamer, weil sich der Zug in Raum und Zeit bewegt, also weniger in der Zeit als die Uhr am Bahndamm. MfG Harti |
#22
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
#23
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Naja, es ist natürlich ein Trick: die Weltlinie des Paares bewegter Uhren ist nicht die Weltlinie eines physikalischen Objektes und deshalb existiert auch keine Eigenzeit, sondern die Summe von 2 Eigenzeiten; die Weltlinie so einer Reise ist z.B. nicht stetig differenzierbar. Das Eigenzeitintegral existiert für so eine Reise nicht. Aber zugegeben, man würde auch so eine Uhrenabweichung nachweisen können.
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#24
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
ja, das denke ich auch. Auch beim der Relativistischen Fernsehübertragung ist z.B. kein Intertialsystemwechsel notwendig, damit eine Zeitdilatation auftritt. Hingegen beim klassischen Einsteinschen Zwillingsexperiment ist mindestens ein Intertialsystemwechsel notwendig, damit das unterschiedliche Altern eintritt. Ob dieser Intertialsystemwechsel durch ständiges Beschleunigen und/oder durch Richtungsänderungen hervorgerufen wird, ist zweitrangig. M.f.G. Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski Ge?ndert von Bauhof (25.06.11 um 13:18 Uhr) |
#25
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
das ist sicherlich richtig, nur unter Geltung des Relativitätsprinzips kann man nicht angeben welche Uhr schneller und welche langsamer gegangen ist. Dies kommt mit dem Wort unterschiedlich zum Ausdruck. Durch die Angabe, dass eine Uhr ruht und die andere sich bewegt, wird allerdings die Geltung des Relativitätsprinzips aufgehoben und man kann feststellen, dass die im Verhältnis zur Kreislinie ruhende Uhr schneller und die bewegte Uhr langsamer gegangen ist, wenn beide wieder zusammen treffen. Zitat:
Der Gegensatz/Widerspruch zwischen "Ruhe" und "Bewegung" wird nur durch eine Betrachtung auf der Grundlage des vierdimensionalen Raumzeitkontinuums aufgehoben, weil sich in diesem Bezugssystem alles immer bewegt, ein im herkömmlichen Sinn "ruhendes Objekt" bewegt sich nur in der Zeit, ein im herkömmlichen Sinn "bewegtes Objekt" in Raum und Zeit. In dieser vierdiemsionalen Raumzeit gilt das Relativitätsprinzip uneingeschränkt, weil sich alles immer einheitlich/gleich in der aus Raum plus Zeit gebildeten Raumzeit bewegt. MfG Harti |
#26
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Soso, du meinst also, das "vierdimensionale Raumzeitkontinuum" sei ein Bezugssystem??????
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#27
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
das hast du leider falsch verstanden. In diesem Zusammenhang ist das Beispiel wie folgt zu verstehen: Mit der ruhenden Uhr ist gemeint: Sie befindet sich ständig in einem Inertialsystem. Die im Kreis bewegte Uhr wechselt ständig das Inertialsystem. Deshalb weisen beide Uhren unterschiedliche Zeigerstände auf. Welche der beiden Zeigenstände gößer ist, ergibt sich durch Rechnung. M.f.G. Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski |
#28
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
klär mich auf. Habe ich eine falsche Vorstellung von dem Begriff "Bezugssystem" ? Ich dachte bisher, man könne auch in der Theorie (z.B. ein mathematisches Koordinatensystem) als Bezugssystem bezeichnen. Was ist für Dich das "vierdimensionale Raumzeitkontinuum" ? Theorie oder Wirklichkeit ? Für mich ist es Theorie, weil ich die imaginäre Zeitachse noch nirgends gesehen habe und auch ganz allgemein nicht wüßte, wo ich in der Wirklichkeit ein Koordinatensystem finde. MfG Harti |
#29
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
das 4-dimensionale Raumzeitkontinumm ist der verallgemeinerte Raum ("Minkowskiraum"), der sich ergibt, wenn man zu den 3 räumlichen Koordinatenachsen die Zeit als 4. Achse hinzufügt (und meinetwegen noch eine entsprechende pseudoeuklidische Metrik einführt). Damit entscheidet man sich keineswegs für irgendein bestimmtes Bezugs- (=Koordinaten-)system. Von "Bewegung gegenüber dem Raumzeitkontinuum" zu sprechen, wie du das angedeutet hast, macht keinen Sinn. Was z.B. würde denn relativ zum Raumzeitkontinuum ruhen und was nicht? Ist es Theorie oder Wirklichkeit? Keine Ahnung, was Wirklichkeit ist - es ist ein Element der theoretischen Beschreibung, das sich als sehr nützlich herausgestellt hat. Oder was soll man dazu sagen? |
#30
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AW: Einsteins Uhrenhypothese
Zitat:
"größer" im Verhältnis zu welcher Uhr ? Die Angabe größer oder kleiner ist nur in Bezug auf eine dritte Uhr möglich. Natürlich kannst Du auch eine Uhr als mit dem Bezugssystem verbunden, als in ihm ruhend betrachten; dann gilt aber bei traditioneller Trennung von Raum und Zeit, die dem Gegensatz von Ruhe und Bewegung zugrunde liegt, das Relativitätsprinzip nicht mehr. Ich meine deshalb weiterhin, eine allgemeine Gültigkeit des Relativitätsprinzips kann man nur auf der Grundlage einer vierdimensionalen Raumzeitbetrachtung postulieren. MfG Harti |
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